Der Liebe verfallen

Kinostart: 05.04.85
1984
Filmplakat: Der Liebe verfallen

Kurzbeschreibung

Die Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen, die sich zufällig begegnen, aber nicht zueinander finden können, da sie beide verheiratet sind.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama; Spielfilm; Romanze
Regie:Ulu Grosbard
Darsteller:Robert De Niro; Meryl Streep; Harvey Keitel; Jane Kaczmarek
Drehbuch:Michael Christopher
Kamera:Peter Suschitzky
Schnitt:Michael Kahn
Musik:Dave Grusin
Länge:106 Minuten
Kinostart:05.04.1985
Verleih:Universal
Produktion: Paramount International Films Inc.
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Zwei Menschen lernen sich kennen, begegnen sich zufällig öfter und entdecken plötzlich, das sie füreinander bestimmt sind. Beide sind verheiratet, beide aber empfinden die Schicksalhaftigkeit ihres Zusammentreffens, dem sie sich fast willenlos überlassen, bis sie - vom gleichen Zufall, vom gleichen Schicksal? - wieder getrennt werden, obgleich ihre jeweiligen Bindungen inzwischen zerbrochen sind.

Buch und Regie dieses Films, der eigentlich nur ein Zwei-Personen Stück ist, bringen es fertig, diesen Sturm der Gefühle ausschließlich im Spiel, in der Musik und im knappen Dialog der Darsteller stattfinden zu lassen, ohne spekulative Bett- und Entkleidungs-Szenen und ohne dass auch nur der geringste Eindruck von Peinlichkeit entsteht. Die Keuschheit dieser Beziehung wird so konsequent durchgeführt, das die Zerstörung beider Ehen durch die jeweiligen Partner erfolgt; das Liebespaar selbst schreitet gleichsam unbefleckt durch die Handlung, die dramaturgisch sehr behutsam entwickelt wird, ohne Pathos, ja ohne Leidenschaft, getragen lediglich von der Kraft der Persönlichkeit der beiden Hauptdarsteller.

Die Frage, ob das Happy-End nach der bereits erfolgten scheinbar endgültigen Trennung künstlerisch entbehrlich oder nur ein Zugeständniss an den Publikumsgeschmack sei, wurde vom Bewertungsausschuss ausführlich diskutiert, ohne dass sich daraus eine Beeinträchtigung des einmütig positiven Urteils ergeben hätte.

Mit dem höchsten Prädikat gewürdigt wird hier eine große Kameraerzählung, eine echte Kinogeschichte, der dennoch genügend Realität anhaftet - siehe die glaubwürdige Darstellung der Umwelt des Liebespaares, des Arbeitsmilieus, vor allem der Eisenbahn, in der die wichtigsten Begegnungen stattfinden -, als dass sie in den unverbindlichen Bereich der Traumfabrik verwiesen werden müsste.