Der ganz große Traum

Kinostart: 24.02.11
2011
Filmplakat: Der ganz große Traum

FBW-Pressetext

Der junge Lehrer Konrad Koch kommt im Jahre 1874 nach dreijährigem England-Aufenthalt an ein Braunschweiger Gymnasium. Dort sieht er sich konfrontiert mit strengen preußischen Erziehungsmethoden und unterdrückten jungen Menschen. Langsam kann er Zutrauen zu den Jungs gewinnen, zu Hilfe kommt ihm dabei ein Mitbringsel aus England, für die Deutschen etwas völlig Neues: der Fußball! Sebastian Groblers Debütfilm erzählt nicht nur die Geschichte, wie der Fußball einst nach Deutschland kam. Er zeichnet auch ein Sittengemälde der preußischen Zeit, in ihrer ganzen Borniert- und Steifheit und wirkt als allgemeines Plädoyer für humane Erziehung, aufgrund der aktuellen Diskussion wichtiger denn je. Die Vermischung aus historischen Fakten und freier Handlung funktioniert blendend und wird sehr humorvoll und stimmig erzählt. Unterstützt von einem feierlichen Score wird die Größe der Befreiung der Jungs im Geiste betont. So entsteht ein hochemotionaler Film für alle Zuschauergruppen, für Familien und für Fußballfans. Die Abseitsregel, hier vielleicht zum ersten Mal verständlich erklärt, übrigens inbegriffen.

Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm; Sport
Regie:Sebastian Grobler
Darsteller:Daniel Brühl; Burghart Klaußner; Thomas Thieme; Jürgen Tonkel; Vincent Kastner; Kathrin von Steinburg; Axel Prahl; Theo Trebs; Adrian Moore; Till Valentin Winter; Lennart Betzgen; Tim Blochwitz; Josef Dragus; Fabio Seyding; Sten Horn
Drehbuch:Philipp Roth; Johanna Stuttmann
Kamera:Martin Langer
Schnitt:Dirk Grau
Musik:Ingo Frenzel; Marco Meister
Webseite:derganzgrossetraum.de;
Weblinks:;
Länge:110 Minuten
Kinostart:24.02.2011
Verleih:Senator
Produktion: Cuckoo Clock Entertainment GmbH & Co. KG, Rialto Film; Senator Film Produktion; deutschfilm; Degeto Film;
FSK:0
Förderer:FFA; BKM; MBB; Nordmedia; DFFF; KJDF; FFHSH

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Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Nach seinem Studium in England kommt Konrad Koch im Jahre 1874 an das Braunschweiger Martino-Katharineum, welches durch seinen Lehrkörper wie auch den allmächtigen finanziellen Unterstützer des Kollegs nach damals üblichen streng konventionellen Lehrmethoden geführt wird. Nach großen Anfangsschwierigkeiten gelingt es ihm, mit der Verbindung des Englisch-Unterrichts und dem von ihm aus England mitgebrachten Fußballsport den Zugang zu seiner Klasse zu gewinnen. Die Vermittlung von humanitären Werten und Streben nach Selbstverantwortung an seine Schüler kommen in dem preußisch verknöcherten System überhaupt nicht gut an, und so wird der vom Schulkörper verhasste „Dreck aus England“ benutzt, um Koch zum Scheitern zu bringen. Seine Schüler, die mittlerweile begeistert und gegen alle Verbote im Geheimen das Fußballspiel pflegen, sind nun gefordert.
Die authentischen Fakten „wie der Fußballsport nach Deutschland kam“, stehen im Mittelpunkt dieser Geschichte, die mit klassischen Erzählstrukturen sich dramaturgisch verblüffend nah an den Filmklassiker DER CLUB DER TOTEN DICHTER anlehnt. So sollen hier, über die Begeisterung für einen neuen Sport, Teamgeist, Kameradschaft und Fairplay als Ideale und Grundregeln vermittelt werden. Dazu ein Plädoyer für eine humane Pädagogik, weg von den strengen preußischen Tugenden einer Erziehung für Kaiser und Vaterland.
Aus einer eindrucksvollen Besetzung ragen Burghart Klaußner, Axel Prahl und auf besondere Weise Daniel Brühl als Lehrer Koch heraus. Justus von Dohnanyi kommt die Rolle eines vielleicht zu übertrieben böse geratenen Fieslings zu. Die schöne Kameraführung und Farbgestaltung, die passende musikalische Untermalung und vor allem die sorgfältige Ausstattung und Kostümarbeit sind besonders zu loben.