Der Felsen

Kinostart: 25.07.02
2001
Filmplakat: Der Felsen

FBW-Pressetext

Charakterstudien von Menschen am Abgrund. Ein auf Grund seiner Erzählstruktur und der formalen Wagnisse interessantes Experiment.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Dominik Graf
Darsteller:Antonio Wannek; Karoline Eichhorn; Sebastian Urzendowsky
Drehbuch:Markus Busch; Dominik Graf
Weblinks:;
Länge:122 Minuten
Kinostart:25.07.2002
Verleih:Concorde
Produktion: MTM Medien & Television München GmbH, Kinowelt Filmproduktions; Bavaria Film; ZDF;
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Urlaub einer Frau und ihres Liebhabers auf Korsika sollte der gemeinsame Abschied von einer scheinbar harmonischen Beziehung sein. Für die Frau wird es letztendlich aber ein Akt der Selbstbefreiung von einer Liebe, die schon längst nicht mehr Bestand hatte. Zügellos läßt sie sich in erotische Abenteuer treiben: ein einziger Trip der Selbstfindung.

In einer langen und eingehenden Diskussion setzte sich der Bewertungsausschuß mit dem Aufbau (Inhalt und Dramaturgie) der Geschichte, wie auch mit der filmischen Gestaltung auseinander.

Fragen tauchten dabei auf wie: Was will der Film beim Zuschauer auslösen? Statt Bereitschaft zu erzeugen, sich mit der Person der Frau identifizieren zu können, wird man vielmehr abgestoßen. Deprimierend von Anfang bis Ende die Insel, Schauplätze, Menschen. Viele Ungereimtheiten im Handlungsablauf des zu lang geratenen Films verstören. Um eine Frau zu zeigen, die aus allen Fugen geraten ist, sind einige Szenen (z.B. :Gruppensex mit Polizisten) weder nachvollziehbar noch notwendig.

Große Probleme hatte der Ausschuß auch mit dem Off-Kommentar, der weniger erklärend als störend wirkt. Und die teilweise mangelhafte Bildqualität der DV- Kamera konnte man nur unter dem Rubrum Experiment akzeptieren, dem als positives Element nur die unmittelbare Nähe in der Beobachtung der Personen angerechnet werden kann.

Daß der Ausschuß sich letztlich doch mehrheitlich zu einem Prädikat entschließen konnte, begründete sich hauptsächlich in den überzeugenden darstellerischen Leistungen vor allem von Karoline Eichhorn sowie Antonio Wannek.