Der amerikanische Freund

Kinostart: 24.06.77
1976
Filmplakat: Der amerikanische Freund

Jurybegründung

Der Film erhielt vom Bewertungsausschuss mit der sogenannten qualifizierten Mehrheit von 2:2 Stimmen das Prädikat "Besonders wertvoll".

Diesem Ergebnis ging eine längere Diskussion voraus. Man war sich weitgehend über Gesichtspunkte einig, die man als Schwächen des Films bezeichnen könnte: Schwächen in der dramaturgischen Konstruktion, das Fehlen irgendwelcher psychologischer Entwicklung und damit die Erschwernis, das, was in dem Film geschieht, zu verstehen oder gar mitzuvollziehen, schließlich überhaupt ein abnehmendes Interesse an den Menschen des Films, so dass lediglich sehr massive Spannungseffekte übrigblieben.

Dagegen ist festzustellen, dass der Film einen Umgang mit Bildmöglichkeiten zeigt, der auf einem selten erreichten Niveau liegt. Die distanziert-kalte Farbfotografie ist exzellent und weist, etwa in den Metro-Szenen, einzigartige Höhepunkte auf. Die Wirkung dieser Fotografie wird unterstützt durch einen harten, gleichwohl stimmungsschaffenden Schnitt und durch die dem optischen Stil vollkommen angepasste akustische Bearbeitung des Films. Der Film verzichtet auf Motivierung, schafft aber intensive Emotionen.

Im Ergebnis der Diskussion setzte sich also die Meinung durch, dass in der Abwägung des Für und Wider bei diesem Film allein das handwerkliche Können die Vergabe des höchsten Prädikats verdient.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Kriminalfilm
Regie:Wim Wenders
Darsteller:Dennis Hopper; Lisa Kreuzer; Bruno Ganz; Gérard Blain
Drehbuch:Wim Wenders; Fritz Müller-Scherz
Kamera:Robbie Müller
Schnitt:Barbara von Weitershausen; Peter Przygodda
Länge:126 Minuten
Kinostart:24.06.1977
Verleih:Filmverlag der Autoren
Produktion:
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Film erhielt vom Bewertungsausschuss mit der sogenannten qualifizierten Mehrheit von 2:2 Stimmen das Prädikat "Besonders wertvoll".
Diesem Ergebnis ging eine längere Diskussion voraus. Man war sich weitgehend über Gesichtspunkte einig, die man als Schwächen des Films bezeichnen könnte: Schwächen in der dramaturgischen Konstruktion, das Fehlen irgendwelcher psychologischer Entwicklung und damit die Erschwernis, das, was in dem Film geschieht, zu verstehen oder gar mitzuvollziehen, schließlich überhaupt ein abnehmendes Interesse an den Menschen des Films, so dass lediglich sehr massive Spannungseffekte übrigblieben.
Dagegen ist festzustellen, dass der Film einen Umgang mit Bildmöglichkeiten zeigt, der auf einem selten erreichten Niveau liegt. Die distanziert-kalte Farbfotografie ist exzellent und weist, etwa in den Metro-Szenen, einzigartige Höhepunkte auf. Die Wirkung dieser Fotografie wird unterstützt durch einen harten, gleichwohl stimmungsschaffenden Schnitt und durch die dem optischen Stil vollkommen angepasste akustische Bearbeitung des Films. Der Film verzichtet auf Motivierung, schafft aber intensive Emotionen.
Im Ergebnis der Diskussion setzte sich also die Meinung durch, dass in der Abwägung des Für und Wider bei diesem Film allein das handwerkliche Können die Vergabe des höchsten Prädikats verdient.