Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Wie es der Titel verspricht, wird in diesem Film nur gezählt: von 266 bis Null, und jede Zahl wird gleich lang, nämlich genau für 33 Frames gezeigt. Diese Zahlen hat der Filmemacher Volker Schreiner in Filmausschnitten gefunden, wo sie mal deutlich in der Bildmitte und mal versteckt im Hintergrund auftauchen: mal als Geldsumme auf dem Taxometer des „Taxidriver“, mal als Nummer an einer Hoteltür in „What´s up Doc“ und immer wieder als Sekundenanzeige des Zünders der Bombe in „Goldfinger“. Abgesehen von Titel und Abspann ist also kein Bild vom Filmemacher selber aufgenommen worden, dies ist ein Paradebeispiel für die Stilrichtung der „found footage“. Und durch die Ausschnitte, die trotz ihrer Kürze immer auch Partikel der Geschichten, Stimmungen und Stile der Filme vermitteln, vermischt sich hier das narrative mit dem strukturellen Kino. Der Film hat eine ganz eigene Faszination, ist zum Teil Bilder- und Zitate-Rätsel. Auch wenn die Abfolge der Ausschnitte als einziger Logik jener der Zahlen folgt, treten sie doch miteinander in Verbindung. Diese Kommunikation der Bilder aus verschiedensten Tonfilmen aus allen Epochen und Genres macht einen Großteil des Reizes dieses gelungenen Filmexperiments aus, dessen Charme auch daraus besteht, dass es offensichtlich aus einer liebevollen Fleißarbeit des Künstlers geboren wurde.