Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
30 Minuten dauert der Film aus dem Leben einer haltlosen Frau, die sich mitten im bürgerlichen Berlin mit wenig Geld und brüchigem letzten Halt von Tag zu Tag hangelt. Aus New York scheint sie zurück zu sein, sie lebt aus dem Schließfach, sie ist in der Kunstszene bekannt – und in der „Paris Bar“ stiehlt sie übriggebliebenes Brot. Die Szenen des Films zeichnen an einem Psychogramm, teils holzschnitthaft, teils fein beobachtet und filmisch interessant umgesetzt. Der Blickdialog mit der Klo-Frau zum Beispiel ist atmosphärisch dicht inszeniert, die Vernissage- und die Boutiqueszenen fallen dagegen etwas ab. Die Darstellerin ist überzeugend, auch die Nebenrollen sind ausdrucksstark besetzt. Insgesamt aber schwankt das Niveau der filmkünstlerischen Umsetzung.