Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Überraschend und souverän verknüpft dieser komödiantische Film zwei Charaktere und Handlungsebenen: Die Flucht einer Ehebrecherin aus dem Bett des „Geliebten für eine Nacht“ und den Selbstmordversuch eines gekränkten jungen Ehemannes. Auf den Stationen ihrer Begegnung und Kommunikation wird ironisch mit dem Faktor Zeit gespielt. Das Alltägliche gerät immer mehr zum Absurden. Die Figuren enttarnen sich mit ihren Schwächen, aber auch mit ihren Stärken. Minimal sind die Auslöser für den Fortgang der Handlung (das geschlossene Fenster, das Klettergerüst, der brechende Ast). Mit jeder Minute steigern sich Spannung und Erwartungshaltung der Zuschauer, bis in der goldenen Morgensonne das Drama des Selbstmitleids und der Schuldgefühle überwunden wird.