Asylum

Kurzbeschreibung

Gruppen von Asylbewerbern aus Asien und Afrika, gemeinhin als ungelernte Arbeiter eingestuft, verrichten sinnentleerte Tätigkeiten.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Julian Rosefeldt
Drehbuch:Julian Rosefeldt
Länge:14 Minuten
Produktion: Julian Rosefeldt

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Dies ist ein sehr fremdartiger Film von Fremden in der Fremde. Asiatische Köche, muslimische Putzfrauen, indische Rosenverkäufer, Prostituierte aus Thailand und dunkelhäutige Zeitungsausträger werden in fast surreal wirkenden Räumen bei sinnlos wirkenden Tätigkeiten gezeigt. Niemand tut etwas wirklich Sinnvolles, alle scheinen in einer toten Zeit gefangen, und dies wird auch filmisch verstärkt durch die sehr statische Kamera, die nur langsam an einzelnen Tableaus vorbeifährt, und die zerdehnte Zeit der langen Einstellungen. Wir sehen hier Bilder aus einer absurden Welt, die klassisch elegant komponiert sind und gerade darum umso erschreckender wirken. Die Kameraarbeit ist makellos, aber das wirklich außergewöhnliche an „Asylum“ ist die Auswahl und Ausstattung der Drehorte. Man rätselt ständig, in welchen Räumen da die Gruppen von Asylbewerbern zu sehen sind. So fremd, wie ihnen Deutschland vorkommen muß, wirken diese Orte auf uns, in denen eine riesige Windmaschine die Zeitungen der Zeitungsträger durcheinanderwirbelt , Putzfrauen zwischen Kakteen den Boden saugen oder die chinesischen Köche mit den Eßstäbchen Mikado spielen. Hier werden unsere Klischees von den Fremden unter uns mit Bildern von erschreckender Schönheit auf uns zurückgeworfen.