Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Von einer „Sehnsucht nach Verschleierung“ spricht die Ich-Erzählerin des Films, und die Unschärfe ist dann auch sowohl das Leitmotiv wie auch das beherrschende Stilmittel von „Achill“. Mit Zeichentricksequenzen, Übermalungen, Stoptrick-Aufnahmen und anderen verfremdenden Animationstechniken kreiert Gudrun Krebitz in ihrem Experimentalfilm zugleich irritierende und sehr persönliche Bilder, um einen Gemütszustand zu illustrieren, der von Ambivalenzen zu schillern scheint. Auch auf der Tonebene arbeitet sie mit in freier Assoziation montierten Fragmenten wie kurzen Dialogen mit einem englisch sprechenden Freund, einzelnen Sätzen eines kleinen Mädchens, das ihr inneres Kind zu sein scheint und programmatischen Formulierungen, mit denen sie ansatzweise ihre eigene Poetik erklärt. Vor allem in den animierten Strichzeichnungen gibt die Regisseurin sehr intime Einblicke in das Gefühlsleben ihrer Figur. So entsteht ein vielschichtiges, faszinierendes und geheimnisvolles Porträt, bei dem vor allem die künstlerische Radikalität und die Stilsicherheit der Filmemacherin überzeugen, sodass ihr Kurzfilm von der Jury einstimmig mit dem höchsten Prädikat bewertet wird.