Stellungnahme der FBW zur Novellierung des FFG
Die Prädikate müssen zur Qualitätssicherung im FFG fest verankert bleiben
Die Prädikate „besonders wertvoll“ und „wertvoll“ der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) sind seit Beginn der FFA als kulturelle Förderkriterien im FFG verankert. Als bekannteste deutsche Gütesiegel für Filme und Medien schaffen sie Sichtbarkeit und Werbewirksamkeit für sämtliche Auswerter, für Filmschaffende sind sie eine Auszeichnung und für das Publikum vertrauensvolle Orientierung. Die Länder tragen seit 72 Jahren die FBW und passen ihren Auftrag gemäß den Entwicklungen der Medienlandschaft zukunftsfähig an. Neben Kinos benötigen auch neue innovative Formate und digitale Anbieter die Gütesiegel für ihre Produktionen. Die Länder stellen mit ihren Expertenjurys eine unabhängige Qualitätsbewertung sicher. Für den Bund sind die Prädikate damit verlässliche Kriterien, die als unbürokratische Förderinstrumente mit einem geregelten demokratischen Verfahren allen offen stehen.
Die im FFG-Regierungsentwurf vorgesehene ersatzlose Streichung riskiert den Fortbestand der renommierten Gütesiegel, die ein wesentlicher Bestandteil der Filmkultur sind. Mit ihrer bereits begonnen Reform „FBW-Zukunftsagenda 2025+“ geht die FBW auf die Entwicklungen der Medienlandschaft ein und plant die Weiterentwicklung im Dialog mit der Branche.
Die Forderungen der FBW: Verankerung beider Prädikate im FFG (Referenzfilmförderung)
1. Spielfilm (§ 62)
2. Nachwuchs-, Kinder-, Dokumentar- und Animationsfilm (§ 64)
3. Kurzfilm (§ 90)
Die FBW-Stellungnahme zum FFG-Referentenentwurf vom 1.3.2024 finden Sie hier.
Die zum Regierungsentwurf (22.5.2024) redaktionell aktualisierte FBW-Stellungnahme finden Sie hier.
Die Länder fordern in ihrer gemeinsamen Stellungnahme ebenso „Die erneute gesetzliche Verankerung der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) … gleichberechtigt zu den übrigen Kriterien mit einer angemessenen Referenzpunktezahl …. Die Prädikate der FBW sind als verlässliche Gütesiegel neben Besucherzahlen, Festivals und Preisen ein zusätzliches Qualitätskriterium innerhalb des Referenzpunktesystems. In einer stark umkämpften Förderlandschaft trägt der Einsatz der Prädikate zu einer differenzierten Berücksichtigung von kulturellen Qualitätskriterien bei. Gleichzeitig helfen sie Zuschauerinnen und Zuschauern aller Altersklassen, insbesondere Kindern, Jugendlichen und Eltern, bei der Orientierung in einem zunehmend vielfältigen Film- und Medienangebot."
Die gemeinsame Stellungnahme der Länder finden Sie hier.
Im Übrigen unterstützt die FBW aufgrund der kulturellen und wirtschaftlichen Signifikanz die Erweiterung des FFA-Verwaltungsrates in § 6 FFG um mindestens ein Mitglied aus der Kinderfilmbranche. Auch ist aus Sicht der FBW eine eigene Förderjury für den Kinderfilm, wie sie der Förderverein Deutscher Kinderfilm fordert, unverzichtbar.
Die FBW unterstützt darüber hinaus die Forderung nach Beibehaltung der Abspielförderung für Kurzfilme im Kino.