Zwielicht

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Mit der Figur eines Star-Anwalts führt der Film in einen Bereich zwischen Gut und Böse, in dem Ethik und Moral für jeden einzelnen immer wieder neu definiert und wie variable Größen angepaßt werden müssen. Zugleich gibt der Film einen interessanten und informativen Einblick in das amerikanische Rechtssystem.
Moralisierungen, vorschnelle Wertungen und Spektakuläres werden dabei durch sachliche Nüchternheit vermieden. Wie ein Netz verknüpfen eine filigrane Dramaturgie, eine dynamische Kameraführung und eine die Spannung mittragende Montage die Handlungsstränge und ihre Protagonisten miteinander.

Bewährte Gestaltungselemente werden gekonnt eingesetzt, so daß die Spannung auch in den Wortgefechten vor Gericht ständig erhalten bleibt. Die außerordentlichen Leistungen aller Darsteller, besonders aber des Angeklagten und seines Anwalts, verselbständigen sich nicht, sondern gliedern sich ein in ein Ambiente, das durch dezente Ausstattung und eine dramaturgisch adäquate Musikgestaltung erfahrbar wird, und in der die Thematik immer wieder glaubhaft transportiert wird.