Zwei-Zwei

Kurzbeschreibung

Den fünfzehnjährigen Dimka, welcher von einer Fußballkarriere träumt, verurteilen die Ärzte zu einem schrecklichen Schicksal - sie müssen ihm ein Bein abschneiden. Nun muss er entweder der Operation zustimmen und zum Krüppel werden oder aber unter schrecklichen Qualen sterben, um seinem Traum treu zu bleiben.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Ivetta Urozhaeva
Darsteller:Viktoria Seliverstova; Nikita Paykin; Sergey Trifonov; Denis Chemoritsky; Nodar Dzhanelidze; Evgenia Pavlova
Drehbuch:Mariya Shurygina
Kamera:Roman Kazeyn
Schnitt:Ivetta Urozhaeva
Musik:Svyatoslav Kurashov
Länge:27 Minuten
Produktion: Ivetta Urozhaeva
Förderer:Universität für Filmkunst und Fernsehen Sankt Petersburg

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Mit atmosphärischen Bildern führt ZWEI-ZWEI in eine Welt, die gleichzeitig hochrealistisch und absolut entrückt wirkt. Schauplatz sind die heruntergekommenen Gebäude eines alten Sanatoriums und seine von Wildwuchs beherrschte Umgebung. Die Handlung – inspiriert von einer Erzählung von Alexander Solschenizyn – muss sich der Zuschauer mehr erschließen, als dass sie direkt erzählt wird: Ein Junge, offenbar ein großer Fußballfan mit Träumen von einer Profikarriere, wird von den Ärzten vor die Entscheidung gestellt, entweder einzuwilligen in eine Beinamputation oder das Risiko einer immer mehr fortschreitenden Krankheit einzugehen. In der Konfrontation mit verschiedenen Figuren – Mitpatienten und Krankenhauspersonal – formt sich langsam sein Verständnis für die eigene Situation und die der anderen. Da gibt es den Freund, der scheinbar als geheilt entlassen wird, von dem er erst später begreift, dass es eine Entlassung wegen des Gegenteils war: ihm konnte nicht mehr geholfen werden. Da ist ein älterer Mitpatient, der ihn auf grobe Weise aufklärt, aber auch fördert; da gibt es einfühlsame und weniger einfühlsame Ärzte und Schwestern, vor allem aber gibt es da auch ein Mädchen, das ihn interessiert – und in ihm letztlich auch dazu anregt, weiterleben zu wollen, sei es auch nur mit einem Bein.

ZWEI-ZWEI ist ein Kurzfilm mit interessanter Ästhetik. Es gelingt der Regisseurin die Suggestion einer Atmosphäre der Brüchigkeit und des Prekären. Das leicht überhöhte, theatrale Schauspiel der Darsteller hat die Jury jedoch etwas irritiert, genauso wie einige Handlungsstränge, die sich entweder nicht ganz erschließen ließen oder auch als nicht zwingend notwendig schienen. Die einzelnen gelungenen ästhetischen Momente ergeben für die Jury am Ende leider kein wirklich gelungenes Ganzes, auch bewegen sich manche Bilder sehr nahe am Kitsch. Aufgrund seiner Stärken und in Abwägung aller Argumente vergibt die FBW-Jury gerne das Prädikat „wertvoll“.