Zwei Welten

Filmplakat: Zwei Welten

Kurzbeschreibung

Die Welt aus Kinderperspektive
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Jan Haering
Darsteller:Christoph Schüchner; Mareile Metzner
Drehbuch:Jan Haering
Kamera:Dominik Berg
Schnitt:Jan Haering
Musik:John Gürtler
Länge:12 Minuten
Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg GmbH
Förderer:Filmakademie Baden-Württemberg

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat wertvoll erteilt.
Mit subjektiver Kamera folgen wir einem etwa 5jährigen Kind, das mit seinen Eltern ein großes Bürogebäude betritt. Als die Mutter einen Gesprächtermin wahrnehmen, der Vater ein längeres Handytelefonat führen muss und das Kind sich nicht länger mit dem Anschauen und Bekritzeln von Zeitschriften hinhalten lässt, macht es sich allein auf eine Entdeckungsreise durch die monotone Bürowelt, in der sich auch die Angestellten nicht sonderlich für den kleinen vagabundierenden Eindringling interessieren. Dafür erträumt sich das Kind einen ausgelassenen Reigen freundlicher Menschen, die ihre Arbeitsplätze verlassen, um zu tanzen. Am Ende löst sich ein einzelnes Paar, das ein wenig so aussieht, wie eines der in den Zeitschriften mit kindlicher Hand bekritzelten Figuren, um sich in die jetzt freundlichen zugewandten Eltern zu verwandeln.
Während der Film am Anfang seine Betrachter noch wegen seiner einfachen so gar nicht didaktischen Erzähl- und Kameraperspektive neugierig macht, so wirkt er am Ende fast wie eine Kameraübung. Weg von einem konventionellen Redakteursblick auf die Darstellung konfektionierter Arbeitswelten, schafft es der Film für wenige magische Augenblicke, aus dem Klappern der Computer-Keyboards eine surreal rhythmische Musik zu kreieren, um dann leider in einen wenig kindgerechten Tango samt tausendfach gehörtem Saxophonsound überzugehen. Was für eine verschenkte filmische Chance, aus einem ganz ordentlichen einen ganz außerordentlichen Film zu machen. Wir wünschen uns von dem jungen Filmemacher mehr Mut und Vertrauen in seine jetzt schon sichtbaren Ausdrucksmöglichkeiten und wollen ihn dabei mit dem Prädikat unterstützen.