Zwei Brüder

Kinostart: 16.09.04
2004
Filmplakat: Zwei Brüder

FBW-Pressetext

Mit faszinierenden Tier- und Naturaufnahmen erzählt Annaud die emotional berührende Geschichte einer großen Tierfreundschaft, die gleichzeitig auch eine ernste Mahnung an die Menschen beinhaltet. Altersempfehlung: ab 8 Jahren.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Familienfilm
Regie:Jean-Jacques Annaud
Darsteller:Philippine Leroy Beaulieu
Drehbuch:Jean-Jacques Annaud; Alain Godard
Länge:105 Minuten
Kinostart:16.09.2004
Verleih:Tobis
Produktion: Pathé Renn Production, Two Brothers Productions Ltd.; TF1 Films Production; Canal+;
FSK:6
Bildungseinsatz:;

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Es gibt auch jenseits der Welt der Disney-Zeichentrickfilme noch Filme, in denen reale Tiere als Helden auftauchen und den Zuschauer in ihren Bann ziehen. Die zwei Brüder in Jean-Jacques Annauds Film sind waschechte Tiger, deren dramatisches und herzerwärmendes Schicksal der Film in wunderschönen und ergreifenden Bilden erzählt. Eindeutig stehen die Tiger im Mittelpunkt – den Menschen werden in dieser Geschichte eher Nebenrollen zugewiesen. Sie wirken oft fast wie Karikaturen– außer dem Großwildjäger, der sich durch das Erlebnis der Freundschaft zu einem Tigerbaby vom begeisterten Jäger zum nachdenklichen Umweltschützer zu wandeln scheint, und dem kleinen Jungen, der ebenfalls ein Tigerbaby als Freund hatte und bis zum Ende an das Gute im Tiger glaubt.

Die Geschichte der beiden Tiger, die als Babys getrennt und an verschiedenen Orten aufgezogen werden und sich dann in der Arena eines kambodschanischen Prinzen wieder begegnen, um dort um Leben und Tod zu kämpfen, hat viele märchenhafte Elemente. Aber das erhöht nur den Zauber dieses reich ausgestatteten, exzellent gefilmten und liebevoll mit vielen sorgfältigen Details versehenen Familienfilms. Allein die Leistung der Tiertrainer verdient höchste Anerkennung. Es geht in der Geschichte der beiden Tigerbrüder zwar um durchaus menschliche Tugenden wie Liebe, Familienbande und Opferwillen, wie ihn zum Beispiel die Tigermutter beweist, um ihr Junges zu retten. Aber dennoch verlieren die prächtigen Tiger nichts an ihrer (animalischen) Würde und Ausdruckskraft. Sie mögen zwar mit positiven menschlichen Eigenschaften ausgestattet sein, doch der Film verschweigt auch nicht, daß der Tiger für den Menschen zur Bedrohung werden kann, wenn er in Gefangenschaft aufwächst und später in der Freiheit sich auf das schwächste Glied der Nahrungskette stürzt. Letztlich aber – und das macht dieser Film auch deutlich – bedeutet der Mensch für alle Tiere die ultimative Bedrohung, gegen die auch die Reißzähne eines Bengal-Tigers machtlos sind.