Zusammen

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Zwei alte Menschen gehen gemeinsam ins Krankenhaus: Er hatte einen leichten Schlaganfall, sie lässt sich einer Routineuntersuchung unterziehen. Die deprimierende Atmosphäre des Krankenhauses dokumentiert sich in der nüchternen Routine der Krankenschwester, die das alte Paar über das alltägliche Krankenhausprozedere aufklärt und dabei völlig zu übersehen scheint, dass diese beiden Menschen von Ängsten beherrscht werden. Diese Angst, den anderen zu verlieren, gipfelt zunächst in dem Satz: „Wenn du nicht mehr bist, dann will auch ich nicht mehr.“ Wenig später versuchen die beiden einen gemeinsamen Selbstmord, der aber im Vorfeld schon von der Schwester verhindert werden kann, und der ihr die Augen öffnet über den seelischen Notstand des Paares.

Damit greift der Film ein Tabu-Thema auf, nämlich zum einen die Ängste alter Menschen vor dem Alleinsein und zum anderen den Selbstmord älterer Menschen. Laut Statistik ist jeder dritte Selbstmörder älter als 65 Jahre. Der Film wirft eine wichtige Frage auf, doch leider ist er nicht subtil und stringent genug inszeniert, so dass auch die Darsteller der beiden alten Leute gestellt wirken und wenig überzeugen.

Die über den Himmel wandernden Wolken, die immer wieder ins Bild gerückt werden, wirken dabei wie der Versuch, eine Symbolsprache zu finden, die dieser Stoff und dieses Thema eigentlich nicht gebraucht hätten.