Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Immer wieder vermag dieser stilsichere und lakonische kleine Film zu überraschen. In beinahe jeder Einstellung entwickelt sich etwas, werden Fährten gelegt und humorvoll aufgelöst. Eine eigene, fremd-nahe Welt, ein Deutschland fern von Werbeprospekten, blättert sich auf. Der leere Dorfplatz mit Kriegerdenkmal (1914 - 18) und Gasthaus wird unvermutet zu einer Bühne absurden Theaters. Narrativ hübsch und originell wird die Geschichte vom Ableben des verwirrten Großvaters erzählt. Der Tod ist ein himmelblauer Bus älterer Bauart, das Repertoire des Heimatfilms wird lustvoll neu buchstabiert. Farbgebung, Kamera und Darstellerführung sind ebenso überzeugend wie das Spiel mit Naturalismus, Symbolismus und Klischees und vor allem auch der Darsteller.