Younger & Younger

Kinostart: 09.12.93
1993

Jurybegründung

Wie schon bei “Out of Rosenheim“ oder “Rosalie goes Shopping“ entdeckte Percy Adlon mit einem Self-Service-Lagerhaus in LA einen weiteren in sich geschlossenen Handlungsort in Amerika, welcher eine Fülle von filmischen Reizen bot.



Die Stärken des Films lagen sicher in der Konstellation der Figuren in und um dieses Lagerhaus, bei den gut gewählten Darstellern, welche diesen Figuren das Leben geben.

Die Atmosphäre wurde gut getroffen, auch bei einigen Straßenszenen und im Tanzlokal. Reizvoll hätte auch die Geschichte um den Beauvivant Jonathan und seinem, das Geschäft im Alleingang managendem Eheweib Penelope und einer Fülle von skurrilen Figuren um sie herum werden können.



Leider ist dies nicht geglückt. Trotz durchweg hervorragender Darsteller ist deren mangelhafte Führung offensichtlich. Zu sehr wurde z. B. Donald Sutherland “freien Lauf“ gelassen.

Bei vielen zu lang geratenen Szenen (z. B. das Spiel auf der Orgel, Zerstörung der Neonanlage durch den Sohn etc. ) hätten Kürzungen wesentlichen Verbesserungen im Handlungsfluß gebracht. Einige Traumsequenzen zwischen Jonathan und Penelope hätte man ersatzlos streichen können, die Sexszene bei der Orgel ist zu lang und unsensibel. Dann wiederum wirken zu kurze und hektische Schnitte eher störend.

Durch unkonventionelle, aber nicht originelle Kameraeinstellungen und – bewegungen wird die Bildsprache negativ beeinflusst.



Zum Bedauern des Ausschusses wurden einige der Personen und ihre Schicksale in den Boxen des Lagerhauses nur sehr oberflächlich abgehandelt.

Hier wäre es reizvoll gewesen, mehr darüber zu erfahren. Große Probleme hatte der Ausschuß auch mit Percy Adlon’s Versuch, den Film als amerikanische Crazy-Comedy mit romantischem Touch anzugehen.

Eine fantasievolle Geschichte über Menschenschicksale und Gefühle, von Europäern erdacht und ins amerikanische transportiert, gelang offensichtlich nicht ganz.

Dies ist auch die große Schwäche, an der der Film fast scheitert.

Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama; Komödie; Spielfilm
Regie:Percy Adlon
Darsteller:Donald Sutherland; Lolita Davidovich
Kamera:Bernd Heinl
Länge:97 Minuten
Kinostart:09.12.1993
Verleih:Jugendfilm Verleih
Produktion: Pelemele Film GmbH, München, Pelemele Film; BR; Duckster Productions; Leora Production;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Wie schon bei “Out of Rosenheim“ oder “Rosalie goes Shopping“ entdeckte Percy Adlon mit einem Self-Service-Lagerhaus in LA einen weiteren in sich geschlossenen Handlungsort in Amerika, welcher eine Fülle von filmischen Reizen bot.

Die Stärken des Films lagen sicher in der Konstellation der Figuren in und um dieses Lagerhaus, bei den gut gewählten Darstellern, welche diesen Figuren das Leben geben.
Die Atmosphäre wurde gut getroffen, auch bei einigen Straßenszenen und im Tanzlokal. Reizvoll hätte auch die Geschichte um den Beauvivant Jonathan und seinem, das Geschäft im Alleingang managendem Eheweib Penelope und einer Fülle von skurrilen Figuren um sie herum werden können.

Leider ist dies nicht geglückt. Trotz durchweg hervorragender Darsteller ist deren mangelhafte Führung offensichtlich. Zu sehr wurde z. B. Donald Sutherland “freien Lauf“ gelassen.
Bei vielen zu lang geratenen Szenen (z. B. das Spiel auf der Orgel, Zerstörung der Neonanlage durch den Sohn etc. ) hätten Kürzungen wesentlichen Verbesserungen im Handlungsfluß gebracht. Einige Traumsequenzen zwischen Jonathan und Penelope hätte man ersatzlos streichen können, die Sexszene bei der Orgel ist zu lang und unsensibel. Dann wiederum wirken zu kurze und hektische Schnitte eher störend.
Durch unkonventionelle, aber nicht originelle Kameraeinstellungen und – bewegungen wird die Bildsprache negativ beeinflusst.

Zum Bedauern des Ausschusses wurden einige der Personen und ihre Schicksale in den Boxen des Lagerhauses nur sehr oberflächlich abgehandelt.
Hier wäre es reizvoll gewesen, mehr darüber zu erfahren. Große Probleme hatte der Ausschuß auch mit Percy Adlon’s Versuch, den Film als amerikanische Crazy-Comedy mit romantischem Touch anzugehen.
Eine fantasievolle Geschichte über Menschenschicksale und Gefühle, von Europäern erdacht und ins amerikanische transportiert, gelang offensichtlich nicht ganz.
Dies ist auch die große Schwäche, an der der Film fast scheitert.