Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Sorgfältig durchkomponiert ist diese filmische Reise durch das Werk Goyas, ein Film über das Sehen, anschaulich und vielfältig. Flackerlicht bis hin zum Schmelzen des Materials, Daumenkino, Bildcollagen oder der Arbeitsprozeß des Kupferstichs gehören ebenso dazu wie die Animation von Goya-Figuren oder die Verwendung des Flugmotivs. Nacht und Traum, Krieg und Revolution, Goyas „Orte“ und Themen, geschundene Menschen und die „verkehrte Welt“ sind Teil der virtuosen Bildmaschine, die der Film in einem steten Fluß verknüpft. Rhythmus und Timing sind dabei fein abgestimmt, die Tonebene originell und stimmig, das mit einer alten Bolex gedrehte Material besonders atmosphärisch. Die Reise in die Unterwelt ist eingebettet in eine stimmige Rahmenhandlung - den Gang hinunter in die Metro-Station „Goya“ in Madrid.