Wutz & Wiebke

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Trotz seiner einfachen Fabel fällt es nicht ganz leicht, diesem munteren Kurzfilm beim ersten Sehen ganz zu folgen. Der Grund liegt nicht in der Erzählung, sondern in einer gewissen Überladenheit der Bilder. Dem Auge wird so viel „Nahrung“ erzählt (nehmen wir alleine die vielfältigen Geschehnisse rings um das immer hungrige Schwein), dass es tatsächlich in Versuchung gerät, die Story einmal Story sein lassen und sich einer außerordentlich liebevollen Gestaltung auch des kleinsten Details zu überlassen.

Dabei ist die Geschichte recht leicht als Parabel des zwischenmenschlichen Zusammenlebens zu entschlüsseln, wobei der Gans Wiebke eher weibliche, dem Schwein Wutz eher die männlichen Anteile zuzuschreiben sind. Mit dieser Lesart schöpft man den Reichtum des Films und seiner vielen, in sich fast gleichrangigen Einzelheiten freilich keinesfalls aus, die in der Erstsichtung eher zu ahnen als zu erfassen sind.