Wunderkammern

Filmplakat: Wunderkammern

Kurzbeschreibung

Eine Reise mit der Camera Obscura, Lucas Cranach, Isaac Newton, der Laterna Magica, Athanasius Kircher; George de la Tour, Carl von Linné und vielen anderen Sammlern und Forschern zu Internationalen Raumstation.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Hanna Nordholt; Fritz Steingrobe
Drehbuch:Hanna Nordholt; Fritz Steingrobe
Kamera:Hanna Nordholt; Fritz Steingrobe
Schnitt:Hanna Nordholt; Fritz Steingrobe
Musik:Guiseppe Gagliano; Imo Toshiba
Länge:14 Minuten
Verleih:AG Kurzfilm
Produktion: Hanna Nordholt / Fritz Steingrobe Filmproduktion
FSK:0
Förderer:BKM; FFH

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

In der Regie Hanna Nordholt und Fritz Steingrobe ist ein schöner Animationsfilm entstanden. Musikalische Akzente werden von Guiseppe Gagliano und Imo Toshiba gesetzt, doch der Schwerpunkt liegt auf den visuellen Zeichen, die mannigfaltig zur Erscheinung kommen.
Nachdem im Museum ein nackte Frau quasi von der Camera Obscura aufgenommen (in ihren Konturen nachgezeichnet) wurde, beginnt eine sonderbare Reise durch Wunderkammer zurück in die Geschichte. Es tauchen zahlreiche Bildmotive von berühmten Künstlern wie Lucas Cranach und von anonymen Lexikon-Illustratoren auf. Unter anderem bildet das Museum Wormianum die Bühne für ein rätselhaftes Schauspiel. Botanische Zeichnungen und Tierporträts sind zu bestaunen. Es hat sodann den Anschein, als würde die Büchse der Pandora geöffnet – jedenfalls jongliert der Film mit diversen mythischen und theologischen Motiven. Das führt zurück in den Garten Eden. Die Schlange händigt den berühmt-berüchtigten Apfel aus. Die virtuelle Eva spielt damit und lässt die Kugel auf den Boden fallen. Bei jedem Aufschlag ändert sich die Welt. Übergeben wird der Apfel nicht an Adam, sondern an einen Roboter. Es folgt die maschinelle Zurichtung des Apfels vom Baum der Erkenntnis. Nun wird die Erdkugel sichtbar, wie wir sie von Satellitenbildern kennen. Die fantastische Reise führt bis zur Raumstation und zurück ins Museum, das quasi der Erbe der Wunderkammern ist. Eine eigensinnige Ästhetik kommt hier zur Geltung. Nicht alle Stilmittel können ganz überzeugen, insbesondere auf der Tonebene finden sich wenig originelle Klänge. Manche Übergänge sind mit interessanten Fließeffekten verbunden, andere wirken gewollt und befremdlich. Die FBW-Jury diagnostizierte in der Diskussion mehr Stärken als Schwächen und votierte für das Prädikat „wertvoll“.