Wunder einer Weihnachtsnacht
FBW-Pressetext
Jonathan Toomey ist ein griesgrämiger Einsiedler, der nach dem Tod seiner Frau und seines Kindes in völliger Einsamkeit auf dem Lande lebt. Bis er eines Tages den kleinen Thomas trifft, der seinen Vater im Krieg verloren hat. Nur widerwillig erfüllt Jonathan den Wunsch des Jungen, ihm eine neue Weihnachtskrippe zu schnitzen. Nach und nach finden die beiden wieder Freude am Leben. Klassisch erzählt, mit liebevoller Figurencharakterisierung und einer detailgetreuen Ausstattung ist dieser Film beste Weihnachtsunterhaltung für die ganze Familie. Dabei sind es die Darsteller, vor allem Tom Berenger als grimmiger Holzschnitzer Toomey, die mit ihrer natürlichen Art überzeugen können. Ohne übertriebene Emotionalität, jedoch mit einer gesunden Portion Weihnachtskitsch wird eine heimelige Atmosphäre erschaffen. Ein Film wie eine Tasse warmer Kakao an einem kalten, verschneiten Wintertag.Filminfos
Gattung: | Spielfilm; Kinderfilm |
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Regie: | Bill Clark |
Darsteller: | Tom Berenger; Luke Ward-Wilkinson; Joely Richardson |
Drehbuch: | Bill Clark |
Buchvorlage: | Susan Wojciechowski |
Kamera: | Emmanuel Kadosh |
Schnitt: | David Freeman |
Musik: | Guy Farley |
Weblinks: | ; |
Länge: | 92 Minuten |
VÖ-Datum: | 19.09.2011 |
Verleih: | KSM |
FSK: | 6 |
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Jury-Begründung
Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat wertvoll erteilt.Der 7jährige Thomas McDowell hat seinen Vater im Krieg verloren und muss daraufhin mit seiner Mutter zur Tante ziehen, die in einem kleinen Dorf im Westen wohnt. Unterwegs verliert er den Koffer mit der holzgeschnitzten Krippe, eine wertvolle Erinnerung an seinen Vater. Es fällt Thomas nicht leicht, sich auf dem Land einzuleben, und je näher Weihnachten rückt, desto mehr vermisst er seinen Vater. Aber Thomas und seine Mutter sind nicht die einzigen Zugezogenen im Dorf. Nach dem Tod seiner Frau und seines kleinen Kindes hat sich der Holzschnitzer Jonathan Toomey hier niedergelassen und führt ein zurückgezogenes Leben als grimmiger Einsiedler. Als Mrs. McDowell ihn bittet, Ersatz für die verlorene Krippe zu schnitzen und Thomas dabei zuschauen zu lassen, ist er zunächst wenig angetan. Aber das Interesse des Jungen, der sehr präzise Vorstellungen vom Aussehen der Figuren hat, und der sich mit Geduld und Talent auch selbst im Schnitzen versucht, erweicht das Herz von Jonathan Toomey. Rechtzeitig zu Weihnachten ist die Krippe fertig.
WUNDER EINER WEIHNACHTSNACHT ist die Verfilmung des im angelsächsischen Raums beliebten Romans „The Christmas Miracle of Jonathan Toomey“ von Susan Wojciechowski, der von der Annäherung zweier Menschen erzählt, die einen großen Verlust erlitten haben. Die beiden Erzählstränge werden zunächst parallel zueinander entwickelt, wobei der Film größeres Gewicht auf die Geschichte des Jungen Thomas legt, die sehr überzeugend und psychologisch stimmig geschildert wird. Mit dem Verlust des Vaters nimmt für ihn die Kindheit ein jähes Ende, was trefflich in Bildern ausgedrückt wird, indem er die Baseballkarten und Zinnsoldaten, die ihm bis dahin viel bedeuten haben, hinwegfegt. Später wendet er seine Trauer in Wut und Aggression gegen seine Mutter, die er dafür verantwortlich macht, dass sie ihr Zuhause verlassen mussten, um auf dem Land zu leben. Auch seine Annäherung und Öffnung gegenüber dem Holzschnitzer ist sehr sensibel gezeigt. Hier spielen die geschnitzten Figuren, deren Holzstruktur sehr gut zur Geltung kommt, eine wichtige Rolle. Vor allem ist es berührend, wie Thomas versucht, seine Vorstellungen von den Figuren und seine damit verbundenen Emotionen in Worten zu kleiden. Diese Szenen zeigen einen sehr guten Umgang mit der Sprache, der auch in der deutschen Übersetzung gut erhalten ist.
Der Film ist langsam und elegisch erzählt und mit viel Liebe zum Detail ausgestattet. Die Szenerie ist vorwiegend in warmen, dunklen Tönen gehalten, und die Musik unterstreicht die emotionalen Situationen. Die Darsteller, allen voran Tom Berenger als griesgrämiger Holzschnitzer und der junge Luke Ward-Wilkenson als Tommy spielen überzeugend natürlich und zurückhaltend. Der Film enthält viele christliche Symbole und Metaphern, die aber im Rahmen der Weihnachtsgeschichte stimmig eingebettet sind. Vor diesem Hintergrund zeigt der Film, wie freundliche Beharrlichkeit dazu führen kann, sich gegenseitig zu öffnen und Trauer und Einsamkeit zu überwinden. Ein Film für die ganze Familie, der eine heimelige Weihnachtsatmosphäre schafft, aber auch Stoff zum Nachdenken und zu Gesprächen gibt.