Wonka

Kinostart: 07.12.23
VÖ-Datum: 07.03.24
2023
Filmplakat: Wonka

FBW-Pressetext

Mit einem hochkarätigen Ensemble, angeführt von dem gewitzt aufspielenden Timothée Chalamet und unterstützt von mitreißenden Melodien und einer fantastisch-bunten Ausstattung ist WONKA alles, was gutes Family Entertainment sein muss: Eine absolute Schokopraline von Film.

In dem Moment, als sein Schiff den Hafen ansteuert, beschließt der junge Willy Wonka: Er wird diese Stadt verzaubern. Mit kleinen magischen Tricks – aber vor allen Dingen mit seinen Schokoladen-Kreationen, die so himmlisch sind, dass man nach ihrem Genuss förmlich dahinschwebt. Doch nicht alle in der Stadt meinen es gut mit dem ehrgeizig-eifrigen jungen Mann. Eine gewiefte Vermieterin haut ihn gewaltig übers Ohr, das Schokoladen-Kartell greift im Konkurrenzkampf zu harten Bandagen – und dann gibt es da noch diesen einen höchst lästigen kleinen Mann, der sich selbst als Umpa-Lumpa bezeichnet und ihm ständig seine Schokolade klauen will. Nur mit Hilfe seiner neuen besten Freundin Noodles und dem Glauben an seinen Traum macht sich Willy Wonka daran, der Meister der Schokoladenkunst zu werden, zu dem ihn das Schicksal nun einmal bestimmt hat:

Der britische Autor Roald Dahl schuf mit CHARLIE UND DIE SCHOKOLADENFABRIK in den 1960er Jahren einen Klassiker der Kinderbuchliteratur, der zweimal mit großem Erfolg verfilmt wurde, zuletzt 2005 von Tim Burton. Doch Paul King, der schon mit PADDINGTON sein Händchen für Familienunterhaltung bewies, erzählt in WONKA nun nicht die Geschichte eines kleinen Jungen, der in Willy Wonkas Schokoladenimperium Einblick erhält, sondern die Geschichte von Willy Wonka selbst. Dabei spürt man in jeder Minute, wie sehr King (und sein Co-Autor Simon Farnaby) die typischen Charakteristika einer Roald-Dahl-Geschichte übernehmen: die bunt-überzeichnete Welt, die ambivalenten Figuren, die fantastischen Einfälle, der überspitzt-satirische Humor. Dabei begeistert die detailverliebte Gestaltung dieser Fantasiewelt, in der jeder Schokoladentraum wahr zu werden scheint, ganz besonders, ebenso wie die dynamische Kamera, die mitreißenden Lieder, die gemütlich muckelige Lichtstimmung. Und natürlich ist die Besetzung des Films ein hochkarätiger Clou. Gastauftritte in kleinen und größeren Nebenrollen von Olivia Colman, Sally Hawkins, Rowan Atkinson und Hugh Grant machen den Spaß aller Beteiligten deutlich. Calah Lane als Noodles ist entwaffnend natürlich – und Timothée Chalamet macht sich die gesamte Bandbreite der Figur von Willy Wonka zu eigen und verwandelt die „Legende“ in einen schillernd-komplexen Charakter aus Fleisch, Blut (und irgendwie auch Schokolade), der auch funktioniert, ohne das zu kennen, was CHARLIE UND DIE SCHOKOLADENFABRIK später erzählen wird. Als Film gerade für die Weihnachtszeit bringt WONKA für große und kleine Naschkatzen alles mit, um die Kinoleinwand erstrahlen zu lassen

Filminfos

Gattung:Komödie; Fantasy; Abenteuerfilm; Musical
Regie:Paul King
Darsteller:Timothée Chalamet; Olivia Colman; Hugh Grant; Keegan-Michael Key; Sally Hawkins; Rowan Atkinson; Ellie White; Matt Lucas
Drehbuch:Paul King; Simon Farnaby
Buchvorlage:Roald Dahl
Kamera:Chung-hoon Chung
Schnitt:Mark Everson
Musik:Joby Talbot
Webseite:warnerbros.de;
Jugend Filmjury:Lesen Sie auch, was die Jugend Filmjury zu diesem Film sagt...
Weblinks:kinofans.com;
Länge:117 Minuten
Kinostart:07.12.2023
VÖ-Datum:07.03.2024
Verleih:Warner
Produktion: Heyday Films, Village Roadshow Pictures; Warner Bros.;
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Mit zwei Adaptionen des Kinderbuches „Charlie und die Schokoladenfabrik“ von Roald Dahl schien die Geschichte vom Schokoladenmagnaten Willy Wonka auserzählt. Und welcher Schauspieler könnte diese Rolle noch einmal ähnlich exzentrisch und komisch verkörpern wie Gene Wilder und Johnny Depp? Ein Prequel löst alle Probleme der so dominanten Vorläufer, denn zum einen kann man sich hier bei den Figuren, der Grundidee und der Stimmung der Vorlage bedienen, hat dabei aber die Freiheit, eine ganz andere Geschichte zu erzählen. Zum anderen ist der Titelheld eben noch nicht der überlebensgroße Süßigkeitenkönig, sondern ein junger Mann mit außergewöhnlichen Talenten, der seinen Weg noch machen muss. Paul King hat mit seinen beiden Filmen über den Bären Paddington bewiesen, wie gut er Märchenwelten kreieren kann, und dies gelingt ihm auch in WONKA meisterlich. Zusammen mit seinem Co-Autor Simon Farnaby erzählt er die Geschichte des jungen Magiers Willy Wonka, dessen Schokoladenkreationen die Menschen in Verzückung und Rauschzustände versetzen können. Das Drehbuch ist prall gefüllt mit fantastischen und komischen Ideen. Der Plot ist zwar in groben Zügen vorhersehbar, aber die Geschichte wird mit vielen originellen Einflüssen erzählt. So spielen etwa eine Giraffe und eine Lederhose wichtige Rollen. Da ist dann sogar Raum für einen Dialogsatz wie „das Gierige schlägt das Bedürftige“, der zu den satirisch-bissigen Spitzen gehört, ohne den die Schokolade des Films vielleicht ein wenig zu süß geworden wäre. Und auch als Weltenbauer hat King mit einem überschäumenden Einfallsreichtum gearbeitet. Dabei erinnert sein Film zum Teil eher an Charles Dickens als an Roald Dahl, denn der junge Wonka gerät in die Hände eines schurkischen Paars, dessen Hotel eine Falle für Neuankömmlinge wie den jungen Wonka ist. Er unterschreibt für eine Übernachtung einen Vertrag, dessen Kleingedrucktes ihn dazu verpflichtet, auf ewig im Keller für sie zu arbeiten. Hier lernt Wonka die anderen Opfer dieser Ausbeuter kennen und mit ihrer Hilfe gelingt es ihm schließlich, das böse Triumvirat der etablierten Chocolatiers der Stadt zu besiegen. WONKA ist ein Musical mit Originalsongs von Joby Talbot und Neil Hannon, die das Potential haben, zu Ohrwürmern zu werden. Aber die Lieder sind keine „Showstopper“ in dem Sinne, dass sie die Handlung aufhalten. Stattdessen sind sie so gut in die Dramaturgie integriert, dass der Erzählstrom durch sie nie aufgestaut wird. Timothée Chalamet verkörpert den Titelhelden überzeugend, obwohl oder gerade weil er nichts von der grotesken Arroganz hat, die Wilder und Depp der Figur gaben. Der junge Wonka ist dagegen ein verträumter junger Mann mit einem außergewöhnlichen Talent, dessen Entwicklung zum erfolgreichen Süßigkeitenkünstler den dramaturgischen Rahmen des Films bildet. Doch die Entdeckung des Films ist die junge Schauspielerin Calah Lane, denn sie verkörpert das Waisenkinds Noodles mit einer Intensität und Lebendigkeit, die den Beginn einer großen Filmkarriere verspricht. Damit ist sie in guter Gesellschaft, denn WONKA ist gespickt mit vielen Stars der britischen Filmindustrie, die zum Teil nur in kurzen, dafür aber sehr pointierten Auftritten glänzen. So etwa Sally Hawkins als die liebevolle, verstorbene Mutter von Wonka, Rowan Atkinson als schokoladensüchtiger Pater, Olivia Colman als die verschlagende Herbergsmutter und Hugh Grant als übellauniger Umpa-Lumpa mit großem Kopf auf einem winzigen CGI-Körper. WONKA bietet grandiose Familienunterhaltung in der Tradition von Filmen wie MARY POPPINS und auch im Vergleich mit den beiden früheren Filmen über Willy Wonka braucht er sich nicht verstecken.