Kurzbeschreibung
Einge pleite gegangene Kaffeerösterin wird dank politischer Protektion Fernsehnachrichtensprecherin. Achternbuschs neuer -zwischen Nonsens, Slapstick und Realität angesiedelt - Rundumschlag gegen Politik, Tourismus, Biergarten und Aids.
Filminfos
| Gattung: | Spielfilm |
|---|---|
| Regie: | Herbert Achternbusch |
| Darsteller: | Gabi Geist; Franz Baumgartner; Josef Bierbichler |
| Länge: | 96 Minuten |
| Produktion: |
Jury-Begründung
Die FBW-Jury gelangte zu der Ansicht, das Herbert Achternbuschs jüngster Rundumschlag gegen alles, was ihm unlieb und nicht teuer ist - ob es nun um die Landesregierung in München geht, den Tourismus, das Fernsehen, die Polizei, die Art, wie in Bayern das Aids-Problem behandelt wird, oder gar um den "bösen Blick" - nicht zu den stärksten filmischen Offenbarungen dieses eigenwilligen Allroundkünstlers gehöre. Doch herrschte Übereinstimmung in der Auffassung, dass einer der wenigen unabhängigen und unverdrossen weiterarbeitenden Filmemacher der Bundesrepublik seinem "professionellen Dilettantismus" auch in dieser Realisierung einige überraschende Einfälle abzugewinnen verstand. "Bei ihm kommt immer noch etwas", auch wenn sich dieses Etwas zuweilen als ruppig, unvollkommen, billig oder gar geschmacklos erweist und wenn den Betrachter mitunter - z.B. bei der Meditation über Ratlosigkeit - Ratlosigkeit befällt.Unübersehbar, wie früher nur selten, die thematische Zersplitterung, dennoch mit Längen verbunden, und die Vergrößerung bzw. Verwässerung von Polemik, die sich zuweilen in Hampelmann-Manier auflöst, im angestrengten Stil von Groucho Marx oder Charly Chaplin durch den Autor selbst mehr hintergründlich als hintergründig markiert, als fehle es dem Film ohne diese Slapstick-Anreicherung an Kurzweil.
Nach ausführlicher Diskussion gelante die Jury zu dem Ergebnis, dass künstlerische Provokationen wie diese dem deutschen Film erhalten bleiben müssen.