Kurzbeschreibung
Der verzweifelte Kampf australischer Ureinwohner für die Erhaltung ihrer Kultur, Mythen und Legenden und gegen eine Bergbaugesellschaft, die auf der Suche nach Uran die Landschaft zerstört.Filminfos
Gattung: | Spielfilm |
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Regie: | Werner Herzog |
Darsteller: | Ray Barrett; Colleen Clifford; Norman Kaye; Roy Marika; Bruce Spence; Marika Wandjuk |
Drehbuch: | Werner Herzog |
Kamera: | Jörg Schmidt-Reitwein |
Schnitt: | Beate Mainka-Jellinghaus |
Musik: | Richard Wagner; Gabriel Fauré; Ernest Block; Klaus-Jochen Wiese |
Länge: | 100 Minuten |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Der Bewertungsausschuss hat dem Film einstimmig das Prädikat „besonders wertvoll" erteilt. Eine fiktive Geschichte mit eindringlichen Bildern von hohem Wahrheitsgehalt. Tausendfältig hat sich nach ähnlichem Grundmuster der Zivilisationsprozeß, damit einhergehend die Zerstörung ursprünglicher Kulturen, zugetragen. Unvereinbare Denkweisen und Lebenshaltungen prallen aufeinander: Sendungsbewußtsein und Fortschrittsglaube bei den weißen „Eroberern", die Arroganz, nur gut vom eigenen Denken zu denken, und, bei den Ureinwohnern, eine magische Weltschau, sehr alte Kultur mit alten Bräuchen, Liedern, Legenden. Der Film bleibt hart an der Realität und transzendiert sie zugleich. Er ist in fast allen seinen Bildern sehr einfach und direkt, zugleich aber auch voller Andeutung und Symbolkraft. Dadurch wird das Einfache vielschichtig und verliert seine Banalität.Ein Film von faszinierender Eindringlichkeit des Geschehens der Bilder. Selbst dem engen „Rahmen" einer Wüstenlandschaft wird ein unglaublicher Reichtum an aussagekräftigen, atmosphärisch dichten Bildern abgewonnen. Kameraarbeit und Regie sind hier nicht zu trennen. Die Bilder verselbständigen sich nicht, sondern deuten, was geschieht. In langen, ruhigen Einstellungen kommen immer wieder die Gesichter der Eingeborenen ins Bild, die Sprachkraft ihrer Augen, ihrer Mienen und Gesten, die Würde ihrer Ausstrahlung. Das macht nachdenklich. Lieder und Tänze der Ureinwohner werden nicht als folkloristische Glanzlichter aufgesetzt, sondern erwachsen notwendig aus der Handlung und führen zu ihr zurück.
Der Film überzeugt im ganzen wie im Detail durch die außerordentliche Qualität, mit der alle Gestaltungsmittel eingesetzt werden, immer im Sinne des thematischen Anspruchs. Kritisch vermerkt wurden einige Sentimentalitäten, auch die chargierende Überzeichnung einiger Nebenrollen (Planierraupenführer, Kronanwalt, Biologe, der über die grünen Ameisen berichtet). Aber diese Mängel wurden nicht als so gravierend empfunden, dass sie die Zustimmung zum höchsten Prädikat hätten einschränken können.