Wirtschaftswunder

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein Dokumentarfilm über eine dörfliche Kommune? Ein Werbefilm für das Leben in eben dieser? Oder ein experimenteller Dokumentarfilm? Wenige Filme lösen derart hitzige Debatten aus wie dieser, und vielleicht liegt seine Stärke gerade in seiner Sperrigkeit - in der Mischung aus bis zum letzten gnadenlos durchgezogenem Konzept und raffinierter Werbefilm-Technik.

Der Informationsgehalt ist eher gering, die aufgesagten Texte sind von laienhafter Vortragsqualität und ordnen sich dem stilistischen Konzept unter. Damit legt der Film eine Stringenz an den Tag, die die FBW-Jury gleichermaßen lobte wie auch kritisierte. Immer wieder stellte sich die Frage nach dem eigentlichen Informationsgehalt des Films, vermisste das Gremium eine adäquate Bebilderung der rezitierten, nicht immer aber doch in weiten Teilen heilen Welt.

Hier werden Seh-Gewohnheiten gegen den Strich gebürstet, und vielleicht liegt darin das Verdienst dieses Films: ein Leben jenseits der üblichen wirtschaftlichen Konzepte durch eine Art Dokumentarfilm jenseits der üblichen Konzepte darzustellen.

Ein ebenso ungewöhnlicher wie gewöhnungsbedürftiger Film, der es in jedem Fall geschafft hat, Neugierde auf die Kommune in Niederkaufungen zu wecken.