Wie ich ein freier Reisebegleiter wurde
FBW-Pressetext
Welch wunderbares Medium Kurzfilme doch sein können. Originell, intelligent, witzig, ironisch gebrochen, hochpolitisch und dabei federleicht ist dieser furchtlose Selbsterfahrungsausflug in die Business- und Ich-AG-Welt von heute. Den Frankfurter Flughafen hat Regisseur Jan Peters sich als Mikrokosmos seiner kurzweiligen filmischen Studie gewählt. Unheimlich viel Arbeit und schöne Ideen stecken in diesem vielschichtigen Werk – wir gewinnen Vergnügen und Erkenntnis, Jan Peters hoffentlich noch viele Preise.Filminfos
Gattung: | Dokumentarfilm; Kurzfilm |
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Regie: | Jan Peters |
Drehbuch: | Jan Peters |
Länge: | 15 Minuten |
Verleih: | KFA Hamburg |
Produktion: | Filmproduktion im Abbildungszentrum Jan Peters, Jan Peters Filmproduktion; |
Jury-Begründung
Schon der Ansatz überzeugt, und dann wird der Film sogar noch besser und besser, schürft tief und unterhält dabei auf beste und intelligenteste Weise. Eine ungewöhnlich originelle und zudem ironisch geschickt gebrochene Selbstbetrachtung über Ich AGs, prekäre Arbeitsverhältnisse und Existenzgründer ist Jan Peters mit seinem Beitrag zum Kurzfilmwettbewerb „Arbeit in Zukunft“ gelungen.Sein filmisches Tagebuch über die Wirren und Mühen, mit einer Gruppentageskarte der Frankfurter Verkehrsbetriebe etwas Geld zu verdienen, strotzt vor starkem, treffsicherem Witz und karikiert gelungen das Business-Leben in Deutschland. Der Flughafen Frankfurt wird zu einer Art Mikrokosmos der Beschäftigungspolitik und des freien wilden Arbeitsmarktes. Eine großartige Metapher.
Konsequent ist Regisseur Jan Peters in der Umsetzung seiner sorgfältig und dosiert eingesetzten Mittel. So entsteht eine Form von „investigativer Journalismus“, die sich als hochpolitisch herauskristallisiert und bei der so zündende Ideen wie Doppelbelichtungen sich nicht als Spielereien eines Filmemachers, sondern als exzellente, stets bewusst und zielorientiert verwendete Stilmittel erweisen.
Auch ästhetisch ist dieser Film hochinteressant: er legt sich rhetorisch mit seinen filmischen Mitteln und auch sprachlich mit dem Konjunktiv elegant in die Kurven. Ein Musterbeispiel für die Einheit von Stoff und Form.