Werkstatt Ehrlich

FBW-Pressetext

In Bild und Ton sorgfältig durchkomponiertes Dokument von hohem ästhetischen Reiz über ein aussterbendes Handwerk: den Silberschmied, dessen schwere Arbeit nicht erklärt, sondern physisch erlebbar gemacht wird.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm; Kurzfilm
Regie:Gabriele Schwark
Drehbuch:Gabriele Schwark
Länge:6 Minuten
Produktion: Strandfilm GmbH Dieter Reifarth
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Eine Hommage, ein Abschiedsfilm für ein Handwerk, Bilder für die Ewigkeit.
Solche Kunstmomente müssen es gewesen sein, die Goethe einst den Ausruf entlockten: „Verweile doch, du bist so schön...“ Wunderbar und präzise, auf das Wesentliche beschränkt und in seiner Grundhaltung geradezu musikalisch ist der neue Kurzfilm der Regisseurin Gabriele Schwark. Schlicht und einfach, dabei passend und zwingend in jeder Sequenz, vorangetrieben vom dramaturgischen Mittel einer höchst präzisen Tonaufnahme, erzählen die Bilder von einem eindrucksvollen Arbeitsprozeß.
Foto- und Filmkamera beobachten einen Silbergießer bei der Arbeit, schauen ihm genau auf die Hände, zeigen im wahrsten Sinne Hand-Werk und Hand-Arbeit. Fast schmerzhaft schön sind manche Bilder, brillant und voller Leuchtkraft, zwischendurch scheint die Fotokamera gar den Filmbildern überlegen, aber es ist die meisterhafte Montage beider Aufnahmemedien, die den Film zu einem edel schimmernden Kabinettstück filmischer Handwerkskunst machen. Wie beim Protagonisten, dem Silbergießer Erwin Ehrlich, der als letzter seiner Zunft nach 50 Jahren seine Gießerei inzwischen geschlossen hat, so sitzt auch bei Gabriele Schwark und ihren Mitarbeitern jeder Handgriff – kurz und knapp und bündig, schnörkellos wie jener Klavierakkord von Joachim Bärenz, der genau dann fällt, wenn Meister Ehrlich den glühenden Schmelztiegel aus dem Ofen auf den Amboss setzt.