Wenn du mich nicht willst

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Bewertungsausschuß war sich darin einig, daß dieser kleine,
atmosphärisch stimmige Film inhaltlich gut gezeichnet ist und
viel vom Zauber der toskanischen Landschaft und der Lebenslust
seiner Menschen vermittelt. Ein Kabinettstückchen ist dabei die
nächtliche Protestplakatierung von Bäckermeister und
Kolonialwarenhändler.
Glaubhaft ist die Darstellung von erster Liebesfreud und erstem
Liebesleid eines jungen Mädchens.
Die Besetzung der Rollen, vor allem Claudia, ist gut, wobei deren
Spiel nach Meinung einiger Ausschußmitglieder noch etwas
präsenter und packender sein könnte. Dies würde auch auf die
Besetzung der Rolle der Sybille zutreffen, deren Typus und Spiel
kritisiert wurde.
In der Bewertung der handwerklichen Qualitäten des Films waren
sich die Mitglieder des Ausschusses nicht einig. Waren einige von
der ruhigen, sensiblen Erzählweise des Films, der ihrer Meinung
nach eine zauberhafte Poesie ausstrahlt, angetan, so bemängelten
andere eine fehlende Straffung bei der Montage, eine nicht
ausreichende Darstellerführung, Brüche im Erzählfluß der
Geschichte und Ungenauigkeit in der Zeichnung von Umfeld und
Szenenhintergrund. Die Tatsache, daß es sich hier um einen
Erstlings/Abschlußfilm handelt, bewog aber den Ausschuß
mehrheitlich, für die Gesamtleistung ein Prädikat zu erteilen.