Weihnachten im Zaubereulenwald

Kinostart: 02.12.21
2018
Filmplakat: Weihnachten im Zaubereulenwald

FBW-Pressetext

Besinnlich-schöner Kinder-Weihnachtsfilm aus Estland

Die 10-jährige Eia reist in den Weihnachtsferien auf eine Farm. Als sie erfährt, dass der Wald neben der Farm abgerodet werden soll, kann Eia das nicht zulassen. Denn im Wald brütet eine seltene Eule, die lange Zeit aus dem Wald verschwunden war. Der sympathische Kinderfilm aus Estland sorgt mit seiner mitreißenden Geschichte schon bei kleinsten Kinofans für große Weihnachtsvorfreude.

Auf zielgruppengerechte Art vermittelt der Film in der Regie von Anu Aun seine positiven Werte und Botschaften. Der Schutz von Tieren und der Natur, in der sie leben, der Zusammenhalt von Familien und Freunden und der Glaube an die eigenen Stärken – das sind die lebensbejahenden Themen, die der Film mit einer großen Portion Freude hervorhebt. Die kleine Heldin des Films, Eia, ist schon für die jüngsten Zuschauer eine gute Identifikationsfigur, dazu gibt es ein großes Ensemble und einen Bösewicht, der alles versucht, um seinen Plan zu verwirklichen, doch gegen die Cleverness der Kids keine Chance hat. Die wunderschöne estländische Winterlandschaft und die artenreiche Tierwelt wird in großartigen Bildern eingefangen, und die einzelnen Weihnachtstraditionen Estlands sind so universell angelegt, dass jedes Kind die Brücke zum eigenen Weihnachtsfest schlagen kann, egal, wo es herkommt. Mit einem großen Sinn für Tradition und einer besinnlich-ruhigen Erzählhaltung schafft WEIHNACHTEN IM ZAUBEREULENWALD genau die richtigen Vorzeichen für Kinder und ihre Begleitungen, um sich schon mal im Kino ausgiebig auf Weihnachten vorzufreuen.

Filminfos

Gattung:Spielfilm; Kinderfilm
Regie:Anu Aun
Darsteller:Paula Rits; Maria Annus; Robert Annus; Annabrith Heinmaa; Marvin Inno; Riho Kütsar; Liis Lemsalu; Tõnu Oja; Siim Oskar Ots; u.a.
Drehbuch:Anu Aun
Kamera:Heiko Sikka
Schnitt:Margo Siimon
Musik:Sten Sheripov
Jugend Filmjury:Lesen Sie auch, was die Jugend Filmjury zu diesem Film sagt...
Länge:91 Minuten
Kinostart:02.12.2021
Verleih:justbridge
Produktion: Kinosaurus Film, Luxfilm;
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat wertvoll verliehen.

Der estnische Weihnachtsfilm der Regisseurin Anu Aun rückt zwei Themen in den Mittelpunkt, mit denen sich zurzeit junge Menschen weltweit intensiv beschäftigen. Es sind zwei Umstände, unter denen sie leiden, ohne im Geringsten an ihrer Ursache beteiligt zu sein. Da ist zum einen die dysfunktionale Familie als immer wiederkehrender Topos jugendlicher Verunsicherung und zum anderen der andauernde Raubbau der Erwachsenen an Klima und Umwelt. Spätestens seit den erfolgreichen Aktionen der Initiative „Fridays for Future“ stellt aktuell mehr denn je die Rettung der Natur ein wichtiges Ziel dar im Denken von Kindern und Jugendlichen. Die Protagonistin des Films sieht sich genau mit diesen beiden Themenfeldern konfrontiert und setzt sich zum Ziel, beide Anliegen zu lösen: Vater und Großvater zu versöhnen sowie den Zaubereulenwald vor der Rodung zu retten. In der Voraussetzung also trifft Auns Film sehr genau universelle Interessen einer internationalen, jugendlichen Zielgruppe und schafft eine handlungsstarke, weibliche Hauptfigur, die am Ende sich, die Familie und die Natur rettet, also eigeninitiativ fremdverschuldete Missstände beseitigt. Ein starkes Signal des Films, Kinder und ihre Sorgen ernst zu nehmen.
In der Umsetzung allerdings wirkt das eine oder andere recht konstruiert und in der angestrebten Harmonie süßlich. So erscheinen alle vermittelten Werte im moralischen Sinne immer komplett „richtig“ in einer offenbar plastikfreien Filmwelt, in der die Nutzung digitaler Geräte und Errungenschaften nicht nur beschränkt wird, sondern geradezu verpönt erscheint. Auf der Bildebene reihen sich hochwertige Natur- und Tieraufnahmen zu Bildern naturverbundener Wohnidyllen, inszeniert in ihrer perfekten Schönheit oft wie aus der Werbewelt. Die Konflikte lösen sich sehr leicht, und insbesondere die Figuren im Zaubereulenwald, von jeglichen sozialen Kontexten befreit, lassen wirkliche Ambivalenz vermissen – insbesondere der Antagonist fällt recht schlicht aus. Für einen Film, der in seiner Erzählstruktur sich klar an gelebter Realität orientiert, wirken diese Elemente teilweise konstruiert.
Davon abgesehen überzeugt der Film dennoch als Weihnachtsfilm. So gehört WEIHNACHTEN IM ZAUBEREULENWALD zu den wenigen Filmen seiner Art, die Weihnachten weder aus einem christlich noch US-amerikanisch geprägten Blickwinkel heraus beschreiben und entsprechend auf Symboliken wie Marienbildnisse, Krippenbilder oder Weihnachtsmänner verzichten. Der Blickwinkel hier wirkt eher wie ein folkloristischer, der geprägt ist von traditionellen Elementen aus Familienpflege und Gemütlichkeit.