Was wenn der Tod uns scheidet?

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein erstaunliches 90 Minuten-Spielfilmdebüt der Theaterregisseurin und Filmemacherin Ulrike Grote.
Im wesentlichen einhellig kommt die FBW-Jury zu dem Urteil, dass die neun Filmhauptfiguren, die Randfiguren eingeschlossen, dramaturgisch sicher geführt sind, filmischen Charakter und filmisches Leben gewinnen, aus der Anlage jeder einzelnen Figur ein Optimum inhaltlich und darstellerisch herausgeholt wird und in der Verdichtung auf die zentrale Spielfläche des Krankenhauses, der Drehscheibe für Freud und Leid der Figuren, sicher miteinander verschränkt sind.

Keine Figur gerät ins Abseits, jede Figur wird selbst noch in der witzigsten Überdrehung von der Autorin und Regisseurin ernst genommen und in den dramaturgischen Möglichkeiten konsequent durchgespielt. Die Schauspielerinnen und Schauspieler lohnen es der Filmemacherin: Sie spielen mit Temperament, sichtlichem Vergnügen und klargezeichneter Durchdringung der Charaktere.

Natürlich wird hier ein verrücktes Rad von Liebe, Schmerz und Tod gedreht, wird bis zur Groteske überzeichnet und gelegentlich über den Anschlag hinaus agiert. Aber es bleibt ein seriös-souveränes Wechselbad der Emotionen, in das uns die Filmemacherin taucht, aus dem wir stets mit Staunen und Neugier auf die nächste Wendung auftauchen.

Noch einmal: ein erstaunlicher Debütfilm, dem hoffentlich weitere folgen.