Wallers letzter Gang

1988

Kurzbeschreibung

In großen Rückblenden wird das Leben eins Bahn-Streckenwärters erzält, der auch dann noch seine Pflichten wahrnimmt, als die Strecke nicht mehr befahren wird.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:Christian Wagner
Länge:100 Minuten
Produktion:

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Hauptausschuss hat dem Film mit 5:0 Stimmen das Prädikat "besonders wertvoll" erteilt.

Der Streckengeher Waller, der sein Leben lang mit Schraubenschlüssel und Signalhorn ein und dieselbe Bahnstrecke pflichtbewusst abgeschritten ist, hat auch nach der Stilllegung der Strecke seine Kontrollgänge nicht aufgegeben. Bei seinem letzten Gang wird ihm der Weg zu einer Widerbegegnung mit seinem Leben, das mit dieser Kleinbahnstrecke von Anfang an verbunden war.

Der Film stellt nicht nur die Biographie eines Mannes vor, der buchstäblich zum Einzelgänger wurde, sondern bringt in den besonders sorgfältig und poetisch gestalteten, authentisch wirkenden Rückblenden die Menschen dieser Gegend und ihre Geschichte während der letzten fünf bis sieben Jahrzehnte vor Augen. Ein Heimatfilm ist hier gleichsam beiläufig entstanden; die Figuren der Handlung werden aus ihrer Bodenständigkeit, ihrer kulturellen Herkunft und ihrer Beziehungen verständlich. Dies geschieht unaufdringlich, wenn auch gewiss mit konventionellen Mitteln im Tonfall des Allgäu, dem aufgesetzte Allüren fremd sind; es wird vergegenwärtigt durch eine in sich stimmige, die Situation des Erinnerns und der Einsamkeit heraushebende Atmosphäre, die mehr der vorzüglichen Kamera, weniger der sparsamen, aber gelegentlich zu herkömmlichen Musik und der nicht immer gelungen Montage zu verdanken ist. Und es wird überzeugend unterstützt durch die Unmittelbarkeit der Darsteller, die überwiegend in dieser Gegend zu Hause zu sein scheint.