Wag the Dog - Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Knapp zwei Wochen vor den Wahlen wird der US-Präsident in eine
angebliche Sex-Affäre verwickelt. Ob der Wahrheit entsprechend
oder nur manipuliert - die Medien haben ihren Wahlkampfschlager
und der Präsident braucht Hilfe. Und diese kommt in Gestalt des
"Alleskitters" Brean (Robert De Niro). Wie kann man die Affäre
aus den Schlagzeilen der Medien bringen? Ein Krieg muß her zur
Ablenkung und dieser soll von Hollywood-Produzent Motss (Dustin
Hoffman) inszeniert werden.

Barry Levinson reiht mit diesem Film ein weiteres Juwel in sein
eindrucksvolles Gesamtwerk ein. Ein intelligentes Drehbuch
liefert den beiden Superstars De Niro und Hoffman die Bühne für
ein Feuerwerk an brillanten Dialogen. Ihre Spiellust ist geradezu
spürbar. Hervorragend ist auch die weitere Besetzung bis in die
kleinsten Nebenrollen. Kamera und Musik passen sich dem hohen
Niveau an. Ein besonderes Lob verdient der außergewöhnlich
präzise und raffinierte Schnitt. Die Figuren sind immer in
Bewegung: in Räumen, in Autos, in Flugzeugen. Ständig werden
Ideen geboren, ausgetauscht und verbessert. Und überall präsent
sind Fernsehapparate und der Kontakt zwischen Präsident und
Produzententeam der großen Show zu seiner Rettung. Fast
spielerisch wird so der Zuschauer immer am Geschehen beteiligt.
"Wag the Dog" ist natürlich nicht nur ein böser, streckenweise
makaberer Spaß, sondern auch eine vernichtende Satire, die die
Glaubwürdigkeit von Politik und Medien in Frage stellt.