Vorne ist verdammt weit weg
Filminfos
Gattung: | Komödie; Spielfilm |
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Regie: | Thomas Heinemann |
Darsteller: | Peter Lohmeyer; Frank-Markus Barwasser; Philipp Sonntag; Christiane Paul |
Drehbuch: | Thomas Heinemann |
Webseite: | ; |
Länge: | 97 Minuten |
Kinostart: | 13.12.2007 |
Verleih: | NFP |
Produktion: | Bayerischer Rundfunk, Bayerischer Rundfunk; Cinenic Filmproduktion; |
FSK: | 6 |
Förderer: | FFA; FFF Bayern; MDM |
Jury-Begründung
Mit Vorne ist verdammt weit weg ist dem Kabarettisten Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig zusammen mit dem Theaterregisseur Thomas Heineman eine sympathische Komödie und gelungene Satire auf die Marktwirtschaft gelungen. Brillant besetzt knüpft der Film mit seinem fränkischen Charme an neue deutsche Filme wie Wer früher stirbt ist länger tot an.Erwin Pelzig vertritt seinen erkrankten Nachbarn Griesmaier als Firmenchauffeur und kommt dabei skrupellosen Unternehmensausschlachtern auf die Spur, die in Abwesenheit des Seniorchefs erst einmal eine Kündigungswelle in Gang setzen, von der auch Nachbar Griesmaier bedroht ist. Gemeinsam mit einer Dame aus dem horizontalen Gewerbe, glänzend gespielt von Christiane Paul, versuchen beide, die einhergehenden Familienintrigen zu umschiffen und listig auf dem Klavier der Börsenpsychologie zu spielen, damit der schon so gut wie abgeschobene Firmenpatriarch, brillant gespielt von Philipp Sonntag, wieder ans Konzernruder kommt und den Arbeitsplatzvernichtenden „Private Equity“ Managern das Handwerk gelegt werden kann.
Gut in Szene gesetzt mit kinogerechten Bildern bei angemessener musikalischer Untermalung treibt die Dramaturgie die Geschichte in aberwitzigem Tempo dem Showdown entgegen auf den Höhepunkt. Geschickt werden verschiedene Fährten ausgelegt, und am Ende kommt dann überraschend doch alles ganz anders als der Zuschauer erwartet. Dafür sorgt auch der „running gag“ des ständig unerwartet auftauchenden Dutzend von chinesischen Geschäftsleuten, von denen eigentlich keiner recht weiß, was er in der Geschichte zu suchen hat, außer dass Pelzig den Auftrag hatte, einen chinesischen Interessenten für den Firmenkauf vom Flughafen abzuholen.
Natürlich ist der Film auch eine Personalityshow für die Hauptfigur Pelzig, aber das ist verzeihlich, gehen viele Kinobesucher doch auch gerade wegen ihm ins Kino. Rundherum ist es ein sehenswerter Film und gute Unterhaltung in einer für deutsche Verhältnisse aufwendigen Filmproduktion mit einem nachvollziehbaren Schuss Kritik an uferlosen Wirtschaftsauswüchsen durch „Heuschrecken“-Kapitalisten gelungen. Die eine oder andere Länge oder bisweilen schwachbrüstige Tricktechnik (z.B. Kühlschrankszenen) wird man schmunzelnd nachsehen.