Vorletzter Abschied

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein besonderes Lob gilt dem Regisseur, sich dieses wichtigen Themas angenommen zu haben. Und ein Glücksfall ist es, zwei Darsteller gefunden zu haben, die mit großer Ernsthaftigkeit, stimmig und ohne jegliche Übertreibung dieses Thema geradezu beängstigend realistisch umsetzten.
Man versteht die Ambivalenz des Mannes, zerrissen zwischen der immer noch existierenden Liebe zu einer Frau, mit der er viele Lebensjahre teilte, und dem sicher berechtigten Wunsch nach der Befreiung aus einem Alltagstrauma, das bis an die Grenze der Zumutbarkeit reicht.
Man fühlt die Stärke der Liebe und man sieht auch die Opferbereitschaft.
Stimmig ist die Ausstattung einer Wohnung, in der sich im Lauf der Jahre verschiedene Stil-Elemente ansammelten. Behutsam auch die Kamera, die nicht denunziert, sondern bei allem Leid den beiden Menschen ihre Würde beläßt.