Vor dem Spiegel

Filmplakat: Vor dem Spiegel

Kurzbeschreibung

Eine nackte Frau sitzt in einem leeren Raum vor einem Spiegel und bringt Kaugummiblasen zum Platzen. Was ist ein Ende - Tod oder Lachen? Reflexion als Zerstörung.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Lydia Günther
Drehbuch:Lydia Günther
Kamera:Lydia Günther
Schnitt:Maryna Shuklina
Musik:Michael Buk
Länge:2 Minuten
Produktion: Lydia Günther, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der kurze Animationsfilm zeigt, welche Reaktionen das eigene Spiegelbild hervorrufen könnte:
Langeweile, Überdruss, Verachtung, Verzweiflung. Betont werden diese scheinbaren Gefühlslagen durch den Kaugummi, der in einer Blase das Profil, und damit gleichzeitig auch die Maske der Gespiegelten, erzeugt.

Die zentralen Fragen beim Betrachten lauten: Sind die Zuschauer der Spiegel? Sollen sie zu Zeugen aufgerufen werden? Oder zu Hilfe kommen?

Die Gestaltung der animierten Figur erinnert an den Gollum aus HERR DER RINGE, ein Wesen aus Zwischenwelten, schizophren, wandelbar, Gefühle provozierend und sie gleichzeitig negierend. Der finale Schuss, mit dem Platzen der Kaugummi-Blase das Alter Ego vernichtend, tötet auch das Spiegelbild und die Hülle, der es entsprang.

Als Übung im dritten Ausbildungsjahr lässt die Gestalterin weitere ungewöhnliche Filme erwarten. Daher entschied sich die Jury für die Vergabe eines Prädikats „wertvoll“, das als Anerkennung, aber auch Ermutigung bei der weiteren Entwicklung gelten soll.