Vollmondnächte

Filmplakat: Vollmondnächte

Kurzbeschreibung

Beschreibung des Lebensgefühls und der Partnerverhältnisse einer jungrn Französin, die nicht ohne Liebe leben kann, aber sich zugleich auch eine bestimmte Unabhängigkeit erwarten möchte.
Prädikat besonders wertvoll

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Im Rahmen seiner Filmserie über „ Komödien und Sprichwörter“ erzählt Eric Rohmer auch in seinen Opus 4 von Menschen, die sich ihr Leben einrichten, wie sie es für richtig und wichtig halten, und doch, weil sie sich selbst und erst recht die anderen nicht richtig kennen, in ihrer Selbstverwirklichung scheitern. Rohmer, wie es seine Art ist, erzählt dies ohne moralischen Zeigefinger, und auch dank der Schauspieler (allen voran die verstorbene Pascal Ogier in der Hauptrolle) wird und bleibt dies eine Tragikomödie des Menschlichen, nicht aber ein abstraktes Thesenstück – auch wenn die Thesenhastigkeit gelegentlich Übergewicht zu bekommen scheint. Denn es sind die von Rohmer dargestellten Menschen, die sich selbst in die Pose der Prinzipienreiterei verrennen – eine Pose, die ihnen der Regisseur mit sanfter Hand durch das ebenfalls von ihm arrangierte Geschehen desillusioniert.

So führt das Sprichwort aus der Champagne, dass „seine Seele verliert, wer zwei Frauen hat, und seinen Verstand, wer zwei Häuser besitzt“, in diesem film zu jener Offenlegung der Gefühle, die mehr ist als die zeitgenössische Ausplauderei von Beziehungsschwierigkeiten, vielmehr die Gefährdung unserer Beziehung durch uns selbst thematisiert.

Dementsprechend ist dann auch der Stil des Films auf die wenigen Personen konzentriert, die seinen Mittelpunkt bilden, während die Umwelt der anderen Menschen, der Dinge, des sozialen Geschehens allenfalls das Dekor für die detailreich realisierten Paarbeziehungen bildet.