Kurzbeschreibung
Mitten in Los Angeles bricht nach einem Erdbeben ein Vulkan aus, der die Katastropheneinsatzleitung vor schier unlösbare Probleme stellt und ganze Stadtteile im Feuer untergehen läßt.Filminfos
Gattung: | Drama; Thriller; Spielfilm |
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Regie: | Mick Jackson |
Darsteller: | Tommy Lee Jones; Anne Heche; Gaby Hoffmann |
Drehbuch: | Jerome Armstrong |
Kamera: | Theo van de Sande |
Schnitt: | Don Brochu; Michael Tronick |
Musik: | Alan Silvestri |
Länge: | 104 Minuten |
Kinostart: | 02.10.1997 |
Verleih: | Fox |
Produktion: | Bundesbeauftragte für Kultur*, Twentieth Century Fox; |
FSK: | 16 |
Jury-Begründung
"Bei der Beurteilung eines Films ist der Anspruch zu beachten, den er nach Stoff und Inhalt erhebt. Der erkennbare Schwierigkeitsgrad der filmischen Realisierung soll berücksichtigt werden", heißt es in den Richtlinien der FBW. Vor der Haustür Hollywoods, in downtown von Los Angeles, dort also, wo sich Millionen von Touristen und vor allem die ganze Filmbranche auskennt, einen Vulkan ausbrechen zu lassen, das alleine schon deutet auf einen nicht ganz einfachen Realisierungsgrad. Zumal bereits ein Konkurrenz-Studio in der gleichen Saison einen Vulkanausbruch, den aber in den abgelegenen Bergwäldern von Oregon, vorinszenierte.Nicht erst seit den einstürzenden Pappmaché-Säulen von Pompeij, 1935 von den "King Kong"-Machern Schoedsack und Cooper veranstaltet, gehören Katastrophenfilme zum Kino-Repertoire. Und von Film zu Film, ja manchmal schon von einer Fernseh-Nachrichtensendung zur nächsten, vergrößert sich die Seherfahrung, steigt die Katastrophen-Seherwartung. Über die Meisterung des filmischen Schwierigkeitsgrades bestand demnach kaum Dissens in der Bewertungskommission. Handwerklich bewegt der Film sich in der Oberklasse, beherrscht seine Mittel. Genretypische Klischees vermeidet er nicht, nutzt aber auch Möglichkeiten der Ironie. Vom Feuer verzehrt wird zum Beispiel eine Hieronymus-Bosch-Ausstellung. Der Lavastrom wälzt sich auf dem Wilshire Boulevard durch einen wenig bewohnten Stadtteil, gesprengt wird ein leerstehendes Hochhaus. Ausgiebig bedroht wird die Tochter des Helden, also die Person mit dem genreüblich höchstmöglichen Rettungsquotienten.
Heftige Grundsatz-Kritik gab es bei einigen Mitgliedern des Bewertungsausschusses am möglicherweise entsensibilisierenden Katastrophenvoyeurismus solcher Filme, deren Effekthascherei dem "Gaffen" bei Autobahnunfällen entspreche.