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Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Bewertungsausschuß hat dem Film mit 3:2 Stimmen das Prädikat
"wertvoll" erteilt.

Motive aus "Faust" und "Orpheus in der Unterwelt" versucht dieser
Film zu einer Geschichte über den Schmerz einer enttäuschten und
verlorenen Liebe und den Selbstmord im Reich der Schatten, um
diese Liebe wiederzugewinnen, umzusetzen. Der Film bemüht sich,
dieses klassische Motiv der filmischen Form des Stummfilms
anzupassen: ohne Dialoge, nur mit Klaviermusik unterlegt, die
Kamera-Arbeit dem Stummfilm konsequent stilistisch entsprechend
mit Licht und Schatten. Selbst die im klassischen Stummfilm
übliche Form des Viragierens wurde hier durch verschiedene
Farbgebungen einzelner Szenen nachempfunden. Die Führung der
Darsteller und deren Spiel wurde ebenfalls dem klassischen
Stummfilm nachgestellt. Dies wirkt in einigen Teilen des Films
etwas eckig und übertheatralisch.
Der Ausschuß zeigte sich mit der Musikwahl nicht einverstanden.
Hier wäre ebenfalls eine dem Stummfilm entsprechende, dezentere
Komposition angemessen gewesen.
Bei allem Reiz dieser filmischen Übung und der damit intendierten
Hommage an den Stummfilm muß man sich doch fragen, ob dies nicht
sehr kunstgewerblich ist und eine modernere Form in der
inhaltlichen Gestaltung für die heutige Zeit angemessener gewesen
wäre.