Vicky Cristina Barcelona

Kinostart: 04.12.08
VÖ-Datum: 20.05.09
2008
Filmplakat: Vicky Cristina Barcelona

FBW-Pressetext

Woody Allens neuester Streich ist eine mit einem Star-Ensemble gespickte, meisterhaft inszenierte romantische Komödie. Vicky (Rebecca Hall) und Cristina (Scarlett Johansson), zwei Studienfreundinnen aus New York, machen Urlaub in Spanien. Dort treffen sie den Künstler Juan Antonio (Javier Bardem). Das Wochenende, auf das sich beide mit ihm einlassen, stellt sich als die verwirrendste und aufregendste Zeit ihres Lebens heraus. Vicky Cristina Barcelona erzählt mit unterschwelliger Ironie und hinreißender Leichtigkeit eine zutiefst humane Geschichte von Liebe, Eifersucht, Leidenschaft und Schmerz. Handwerklich perfekt, mit stimmigem Ambiente, wunderbarer Musik und einigen überraschenden Wendungen - so tiefgründig wie unterhaltsam.
Prädikat besonders wertvoll

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Filminfos

Kategorie:Arthouse
Gattung:Komödie; Spielfilm
Regie:Woody Allen
Darsteller:Penelope Cruz; Scarlett Johansson; Javier Bardem; Rebecca Hall
Drehbuch:Woody Allen
Weblinks:;
Länge:96 Minuten
Kinostart:04.12.2008
VÖ-Datum:20.05.2009
Verleih:Concorde
Produktion: The Weinstein Company, Mediapro, Gravier Productions, Antena 3 Films, Antena 3 Televisión
FSK:6

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Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Das ewige Mysterium der Liebe, Verliebtheit, Leidenschaft lässt Woody Allen nicht ruhen. Seit seinen Frühwerken Der Stadtneurotiker oder Was Sie schon immer über Sex wissen wollten… hat er sich seinem Grundthema in immer neuen Variationen gewidmet.

Dieses Mal mit Vicky: Sie verkörpert die Geradlinige, Geerdete, Realistische im Duo der beiden jungen Amerikanerinnen, die in einem Sommer nach Barcelona kommen. Ihre Antagonistin ist Cristina, die Romantikerin, Träumerin, die Person, die mit Überzeugung von sich sagt: „Ich weiß nicht, was ich will; ich weiß nur, was ich nicht will“. Cristina folgt ihrer Intuition, ist neugierig, gibt sich frivol und scheint ewig auf der Suche nach Abenteuern und der ultimativen Liebeserfüllung, sie weiß, dass Leiden zur Liebe gehört. So ergänzen sich die beiden Freundinnen, und weil sie sich mögen, will jede nur das Beste für die andere. Während Vicky verlobt ist, kurz vor ihrer Heirat mit einem wohlhabenden und erfolgreichen Amerikaner steht, ist Cristina einem Abenteuer nicht abgeneigt und zeigt das auch deutlich. Ihre Attraktivität und Offenheit erregen die Aufmerksamkeit des spanischen Künstlers Juan Antonio, der beide Mädchen zu einer Reise einlädt, der sie zunächst zögernd, aber dennoch folgen.

Nun verkehren sich zum ersten Mal die Rollen, und mit dieser Wendung wird ein Spiel eingeleitet, das den Film zu dem macht, was er ist: eine romantische Komödie mit unerwarteten Wendungen - leicht und dennoch tiefgründig, verführerisch wie das Leben in seinen besten Momenten. Das Unerwartete geschieht und die Beteiligten lassen es geschehen.

Woody Allen erlaubt sich die Frivolität, Penelope Cruz, als großartige Schauspielerin, erst in der Mitte des Films einzuführen. Sie ist die zuvor ständig zitierte Ex-Ehefrau des melancholischen Verführers Juan Antonio. Sie bringt Entschiedenheit, Exzentrik und eigenwillige Ausdrucksformen in ihre Rolle ein und sorgt damit für Unruhe und Bewegung in der einkehrenden Harmonie des Paares Cristina und Juan. Allerdings beunruhigt auch die Ruhe beim Paar Vicky und Mark vor allem Vicky. Sie zweifelt nach den Erlebnissen mit Juan an ihrer Bodenständigkeit und sehnt sich nach seiner spontanen Art.

Erneut zeigen die Charaktere Wendungen, die sie liebenswert und komplex erscheinen lassen und zeichnen damit den Autor und Regisseur als hervorragenden Beobachter und Kenner der menschlichen Psyche aus. Woody Allen gibt seinen Figuren unterschiedliche Facetten, macht sie damit menschlich, und dank seiner gekonnten Schauspielerführung werden diese für das Publikum glaubwürdig und sympathisch.

In der Art eines Kammerspiels hält der Regisseur seine Szenen überschaubar an bekannten, eingeführten Orten. Die Protagonisten entwickeln sich erwartungsgemäß und dennoch überraschend. Die Widersprüche verleihen der Geschichte besonderen Ausdruck und Kraft; sie verzaubern die Realität.

Ergänzt durch die grandiose Kulisse Barcelonas und die Architektur Antonio Gaudís wird das Geschehen anregend, wie ein katalanischer Sommerabend.