Vater und Sohn

Filmplakat: Vater und Sohn

Kurzbeschreibung

Collagehafter Essay über eine konfliktreiche Vater-Shon-Beziehung, dargestellt am Beispiel von Alexander und Thomas Mitscherlich und vor dem Hintergrund deutscher Geschichte und bundesdeutscher Gegenwart.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm; Spielfilm
Regie:Thomas Mitscherlich
Drehbuch:Thomas Mitscherlich
Kamera:Michael Busse
Schnitt:Stefanie Möbius
Länge:88 Minuten
Verleih:Barfuss Film
FSK:6
Förderer:FFHSH

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Bewertungsausschuss hat dem Film mit der nach Art. 8 Abs. 2VV-FBW hinreichenden Mehrheit von 2:2 Stimmen des Prädikat ’’ Wertvoll’’ erteilt.

Der Film ist der respektable Versuch des Sohnes eines berühmten Vaters, sich mit diesem auseinanderzusetzen. In diesem speziellen Fall handelt es sich um Thomas Mitscherlich, den Sohn des Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich. Der Autor, Angehöriger der ’’ 68er Generation’’, bemüht sich mit einem erfreulichen Maß an Selbstkritik, seine Position gegenüber der beherrschenden Figur des Vaters von frühster Jugend des Sohnes bis zum Tode des Vaters aufzuarbeiten. Dieser schwierige, vielschichtige Prozess wird zugleich zu einem eigenwilligen Rückblick auf das Schicksal der Generation des Autors und damit auf entscheidende Kapitel der deutschen Geschichte der jüngsten Vergangenheit. Thomas Mitscherlich ist bestrebt, die spröde Materie durch eine Reihe von Bildsymbolen, die allerdings nicht immer schlüssig sind, anschaulich zu machen und verwendet auch zahlreiches dokumentarisches Filmmaterial. Als besonders bedenklich erschien einigen Ausschussmitgliedern das Unterlegen von Originalaufnahmen mit fremden Texten. Als beherrschende Bildsymbolik dient eine Eisenbahnfahrt, die wohl als Lebensreise mit zu verstehen ist. In dem knappen Abstimmungsergebnis wird deutlich, dass eine Reihe der Ausschussmitglieder die Verbindung der unterschiedlichen Strukturelemente als nicht gelungen betrachtet. Der Film, bei dem die Reflexion gegenüber der Handlung einen wesentlichen stärkern Anteil ausmacht als die Handlung selbst, stellt hohe Ansprüche an das gleichzeitige Erfassen und Verstehen der Bild- und Toninhalte.