Väter

Kinostart: 26.09.02
2002
Filmplakat: Väter

FBW-Pressetext

Ohne Partei zu ergreifen, ohne Schuldzuweisung beschreibt Dani Levy einfühlsam und wirklichkeitsnah die Krise einer modernen Ehe und den Kampf um ein gemeinsames Kind.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Dani Levy
Darsteller:Sebastian Blomberg; Maria Schrader; Ezra Valentin Lenz
Drehbuch:Rona Munro; Dany Levi
Weblinks:;
Länge:103 Minuten
Kinostart:26.09.2002
Verleih:X Verleih
Produktion: X Filme Creative Pool GmbH
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

“Es ist unser Fest, und wir sind nicht zusammen”, stellt Maria Schrader als Melanie bei der Feier ihrer siebenjährigen Hochzeit mit dem Architekten Marco (Sebastian Blomberg) fest. Kurz darauf ist die kleine Familie gesprengt, Melanie mit dem sechsjährigen Benny ausgezogen.

Aus dem wirklichen Leben gegriffen ist dieser berührende Film über die Schwierigkeiten, eine Familie zu sein im Berufs-, Kinder- und Ehestreß. Sehr eindrucksvoll, emontional und berührend fächert Regisseur Dani Levy auf, wie schwierig es sich mit Nähe und Distanz verhält,wie das tragische Hin und Her in einer zerbröckelnden Beziehung immer weiter eskaliert. Wie der eine zurückweicht, wenn sich der andere bewegt - und umgekehrt. Levy erklärt nicht, er zeigt, ohne das Thema zu zerreden. Er läßt die Bilder sprechen, findet stimmige Szenen für das Gefangensein in Sprachlosigkeit, Mißverständnissen, aufgestauter Beziehungswut. Die Konflikte sind glaubhaft, der Film verrät seine Figuren nicht und zeigt sie dennoch schonungslos: Mütter müssen den Alltag organisieren, Väter sind für das Besondere da, für Bier am Kiosk, Rummelplatz, Zoo oder Lagerfeuer.

Die Darsteller agieren glänzend, auch das Kind wirkt ganz erstaunlich natürlich. Farbabstimmung, Kamera und Schnitt sind perfekt, die Musik von einer eigenen Kraft. Ein Vorzug der inszenatorischen Leistung wie auch der Bildführung ist es außerdem, daß der Film “trotz” der digitalen Aufnahmetechnik eine beständige Tiefenschärfe beweist. Der Filmschluß mit Marcos vorsichtig-zärtlichem Wiedersehen seine Mutter nach gut 15 Jahren, gibt dem Film eine zusätzliche Dimension und verweist auch noch einmal auf die Perspektive eines Kindes, unterstreicht die Bedeutung dieses Films auch als Kinderfilm für Erwachsene.