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Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Bewertungsausschuß hat dem Film mit 3:1 Stimmen das Prädikat
"wertvoll" erteilt.

Es gelingt diesem Film, "urbane Situationen einer imaginären
Stadt" miteinander zu verknüpfen und durch Mehrfachbelichtungen,
Tonüberlagerungen, retardierende Rhythmen und Zeitverschiebungen
das artifizielle Konstrukt "Stadt" sichtbar zu machen. Der Film
lädt ein zu Assoziationen über Zukunftsvisionen und
Vergänglichkeit, ist doch die Stadt Brasilia, die im Zentrum des
Films steht, ein solch künstlich hergestellter Architektur-Ort,
an dem einstige ideologische Visionen und Fortschrittsglauben
sichtbar werden. In einer gelungenen Montage mit Archiv-Material
gelingt es, die Verwebung von Zeiten darzustellen, das Einst und
das Heute, und so erschließt sich nicht nur eine Stadt als Ort
der kulturellen Identität, sondern darüber hinaus ein Blick auf
die Veränderlichkeit von Zeitgeistströmungen und ihre Gestaltung.

Die Stilistik des Films wirkt jedoch auf Dauer ermüdend und der
schwer verständliche Text stellt in der Überlagerung von Musik
und Geräuschen an die Geduld der Zuschauer hohe Anforderungen.