Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Zweifelsohne biet UNSERE ERDE, UNSERE MEERE fesselnde Bilder von faszinierenden Schauplätzen dieser Erde. Von wundersamen Welten unter Wasser bis hin zu sogenannten „Hot Spots“ auf verschiedenen Kontinenten, in denen durch den Klimawandel und durch die damit verbundenen geologischen Veränderungen wie Entstehung von Küsten, Urwäldern, Vulkanen und Trockenzonen wahre Naturwunder bewirkt wurden, liefern die Aufnahmen einen wahrhaft visuellen Genuss. Fischschwärme und Robbenkolonien, Raubkatzen und Bisons, Vögel aller Art und immer wieder Pflanzen, die auf Lavaböden gedeihen und den Triumph des Lebens über Naturkatastrophen demonstrieren, sind nur Facetten eines reichen Bilderbogens über die Schönheiten auf unserem Planeten, aber auch über die Gefahren,, die unsere Erde bedrohen. Besonders eindrucksvoll nahm die Jury die Schlusssequenzen wahr, die vor dem Bikini-Atoll gefilmt wurden, dessen ganzes Umfeld durch Atombombenversuche auf Jahrzehnte verseucht ist. Auch hier wurde der Beweis angetreten, dass die Natur über ungeheure Kräfte verfügt, die der Selbstheilung dienen. Allerdings, das war auch eine Aussage des Films, kann auf Dauer die Natur nicht erfolgreich über die Zerstörungen durch den Menschen siegen. Deshalb ist der Film gewiss ein guter Beitrag für ein Plädoyer angesichts all der Naturschönheiten sich nicht in Sorglosigkeit zu wiegen, sondern sich gegen die Vernichtung unseres Globus zu wehren und diese guten Absichten möglichst bald in die Tat umzusetzen. Einen Schönheitsfehler aber hat der Film, der dann auch die Vergabe des höchsten Prädikats verhinderte: Der kontinuierlich den Film überspannende Kommentar, der dem Zuschauer kaum die Möglichkeit gibt, in Ruhe die Bilder zu genießen und Momente der Stille zu erleben. Da wird alles erklärt, was man ohnehin schon sieht, alles in Grund und Boden geredet und durch Floskeln erdrückt. Sei es die Bemerkung, dass man „die Tiere nicht länger stören“ oder „noch ein wenig verweilen“ wolle, dass alles immer als Wunder hingestellt wird und dass selbst die Stille des Ozeans durch verbale Dauerberieslung kein Ort der Ruhe mehr ist, sondern durch die fast atemlose Kommentierung seinen stillen Zauber einbüßt. Das ist sehr schade, da die meisten Bilder eine starke Sprache sprechen und ein weniger wortreicher, aber dennoch informativer Kommentar der Darstellung dieser Wunderwelten weitaus mehr Überzeugung verleihen würden als die Erklärung noch jeder Fischflossenbewegung.