Um uns die Welt - Osteuropäische Wanderarbeiter in Deutschland

Filmplakat: Um uns die Welt - Osteuropäische Wanderarbeiter in Deutschland

Kurzbeschreibung

Anhand dreier Schicksale wird in teils animierten Szenen die Situation europäischer Wanderarbeiter porträtiert.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Dokumentarfilm; Kurzfilm
Regie:Hanna Fischer; Sofiia Melynk; Nina Prange
Drehbuch:Hanna Fischer
Kamera:Benjamin Manderbach
Schnitt:Frank Walter,
Musik:Leonard Küßner
Länge:16 Minuten
Verleih:Filmakademie Baden-Württemberg
Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg GmbH
Förderer:Filmakademie Baden-Württemberg

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

In drei Porträts widmen sich die Regisseurinnen Hanna Fischer, Sofia Melnyk und Nina Prange dem Schicksal osteuropäischer Wanderarbeiter, die auf der Suche nach einer Perspektive nach Deutschland gekommen sind. Da ist etwa ein bulgarischer Bauarbeiter, der auf den Straßen Frankfurts lebt und der jeden Tag damit verbringt, Flaschen zu sammeln. Eine rumänische Frau, die mit ihren beiden Töchtern in einem Hotelzimmer lebt und sich täglich auf die Suche nach einer neuen Anstellung begibt. Und ein bulgarischer Rentner, der als LKW-Fahrer sein Geld verdient, um so für seine Familie sorgen zu können. Seit vier Monaten lebt er in seinem Truck.

In sehenswerter Weise vermischen die Filmemacherinnen dabei Realbilder und darüber gelegte Animationen, die immer wieder Eindrücke vom Gefühlsleben der Porträtierten vermitteln - so wachsen etwa an einer Stelle Ketten aus dem Körper eines Mannes und wir verstehen auf diese Weise einfach und eindringlich seine Abhängigkeiten, in die er sich begeben musste. Nicht immer allerdings sind die Animationen so sprechend und, nach Ansicht der Jury, auch so notwendig wie an dieser Stelle. Ein anderes Mal dient die Animation offensichtlich zu Anonymisierung, dann wieder wird beiläufig und ohne ersichtlichen Grund ein Treppengeländer auf diese Weise verfremdet.

Insgesamt aber weiß UM UNS DIE WELT - OSTEUROPÄISCHE WANDERARBEITER IN DEUTSCHLAND durchaus zu überzeugen - vor allem die selten gesehene Kombination von Real- und Trickfilm in einer dokumentarischen Arbeit erweist sich hier in viele Momenten als denkbar geeignete Kombination für das Thema - und dies würde sich durchaus auch für einen längeren Film mit dieser Thematik eignen, der dann die vielfach nur angerissenen Schicksale weiter vertiefen könnte.