Kurzbeschreibung
Einige Tage im Leben römischer Fußballfans ("Hooligans") aus sozialen Randgruppen, die ihren Club nach Turin begleiten, um dort mit den verhassten gegnern brutal abzurechnen.Filminfos
Gattung: | Spielfilm |
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Regie: | Ricky Tognazzi |
Darsteller: | Claudio Amendola; Giuppy Izzo; Ricky Memphis; Alessandro Tiberi |
Drehbuch: | Graziano Diana; Simona Izzo; Giuseppe Manfridi |
Kamera: | Alessio Gelsini |
Schnitt: | Carla Simoncelli |
Musik: | Antonello Venditti |
Länge: | 92 Minuten |
Kinostart: | 03.09.1991 |
Verleih: | Progress |
Produktion: | Numero Uno Cinematografica S.r.l., Rom, Numero Uno Cinematografica S.r.l., Rom RAI Due, Rom |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Beeindruckend ist es dem Film gelungen, sachlich und nüchtern den Zustand einer sozialen Randgruppe zu beschreiben. Schon in der ersten Szene wird Brutalität gezeigt, die sich jedoch recht schnell in Spiel auflöst. Durch dieses dramaturgische Mittel bleibt fortan das Thema Gewalt stets präsent, jedoch werden nun die Personen mit ihren Wünschen und Bedürfnissen, mit ihren sozialen Lebensumständen und der Geborgenheit, die ihnen nur der Schutz der Gruppe bietet, vorgestellt. Die gruppendynamischen Prozesse mit ihren Ritualen des Zusammenschlusses, der Grenzüberschreitung und der Eigendynamik der Aktionen stehen im Kontrast zu individuellen Liebesbeziehungen.Der Film unterliegt nicht der Gefahr, Gewalttätigkeit zu glorifizieren, zu romantisieren oder ästhetisch aufzubereiten. Liebesbeziehungen sind zwar mögliche Hoffnungsträger für den einzelnen, gefährden jedoch das Gruppenbezüge und einem Aussteiger droht völlige Isolation. Durch eine eindringliche, dem Thema adäquate Bildsprache kommt der Film ohne erklärende Worte zu einer Beschreibung der emotionalen Situation der Protagonisten. Da für die gewalttätigen Auseinandersetzungen dieser Gruppen Fußballspiele nur als Vorwand dienen, wird Fußball hier auch konsequent nicht gezeigt. Die Abwesenheit pädagogisch-moralisierender Botschaften hinterlässt Betroffenheit und gibt zugleich Anstöße, sich mit einer üblicherweise ausgegliederten Wirklichkeit auseinanderzusetzen.