Überleben

Kinostart: 13.05.93
1992
Filmplakat: Überleben

Kurzbeschreibung

Bei einem Flugzeugabsturz in den Anden überleben 17 Passagiere, werden aber erst nach 72 Tagen, in denen sie sich vom Fleisch verstorbener Insassen ernähren, gerettet.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama; Katastrophenfilm
Regie:Frank Marshall
Darsteller:Ethan Hawke; Josh Hamilton; John Haymes Newton; Bruce Ramsay; Vincent Spano
Buchvorlage:Piers Paul Read
Kamera:Peter James
Schnitt:Michael Kahn
Musik:James Newton Howard
Länge:126 Minuten
Kinostart:13.05.1993
Verleih:Universal
Produktion: Paramount Pictures Corporation, Paramount Pictures Corporation, New York, N.Y. Touchstone Pictures, Burbank, Calif.
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Als "Wunder der Anden" wurde bezeichnet, was sich im Jahre 1972 nach einem Flugzeugabsturz in den chilenischen Bergen ereignete: dass 16 von 45 Insassen 72 Tage lang überleben könnten. Mit Entsetzen erfuhr die Welt später, dass sie nur überlebten, weil sie sich vom Fleisch der verstorbenen ernährt hatten.
Eine Katastrophe ersten Ranges also, die mit ihren Begleiterscheinungen großes Kino liefern musste, eingebettet in die Gefahr, auf spekulative Weise vermarktet zu werden.
Aber Regisseur Frank Marshall ist dieser Gefahr entgangen. Die Kannibalismus-Story ordndet er dezent ein in die psychologisch durchdachte Schilderung vom Leidensweg einer Gruppe Menschen, die, zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammengeschweißt, ohne falsche Verklärung individuell vorgestellt werden. Wohltuend ausgespart bleiben Versuche, einzelne Figuren als Helden aufzubauen oder umgekehrt als Versager zu denunzieren. In dieser Mannschaft hat jeder seine Stärken und seine Schwächen, eine unglaubliche Situation wird glaubwürdig geschildert.
Es gibt atemberaubende Szenen. Einen Flugzeugabsturz wie diesen hat man auf der Leinwand bislang noch nicht "miterlebt". Realistik und Trick vereinen sich nahtlos; höchstes Lob für die Kamera. Das Lawinenunglück wird überzeugend "in Szene gesetzt", allen Darstellern werden dabei ungewöhnliche physische Leistungen abverlangt. Große Anerkennung in diesem Zusammenhang auch den Ausstattern, den Kostümbildnern und Cuttern.
Was in Dramaturgie und Interpretation an gewiss naheliegendem Patos ausgespart wird, gleicht die musikalische Untermalung inbrünstig aus, die in den Schlussszenen mit einem verkitschten Ave Maria zu sinfonischem Format ausläuft.