Überlandpartie
1995
Kurzbeschreibung
Eine reifere Frau nimmt - entgegen aller Gewohnheit - einen jungen Anhalter mit. Die Beziehung entwickelt sich locker, bis die Fahrerin ihren Autoschlüssel vermißt.Filminfos
Kategorie: | Kurzfilm |
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Regie: | Andrea Walter |
Länge: | 26 Minuten |
Verleih: | HFF München |
Produktion: | Bundesbeauftragte für Kultur*, Hochschule für Fernsehen und Film, Abt. IV, München Bayerischer Rundfunk, München |
Jury-Begründung
Der Bewertungsausschuß hat dem Film mit 3:2 Stimmen das Prädikat "wertvoll" erteilt.Die Mehrheit des Bewertungsausschusses würdigt einen harmlosen, heiteren Studentenfilm über das Spannungsverhältnis zwischen Maske und Wirklichkeit. Dieser Film über einen Tramper geht offensichtlich davon aus, daß er entweder in einer Liebesgeschichte oder einem Überfall endet. In seiner Harmlosigkeit hat er dabei durchaus seinen Reiz. Manchmal allerdings wirkt er wie eine Denunziation der Anhalter insgesamt.
Die Minderheit des Bewertungsausschusses bemängelt die Inszenierung. Sie ließe den Film steif und hölzern wirken. Die Ausbrüche der Hauptdarstellerin, sowohl in das Himmel-hoch-Jauchzende, als auch in die entgegengesetzte Richtung, hätten sich mehr entwickeln müssen. So wäre das Abenteuer, in das sie sich freiwillig begibt, eher nachvollziehbar.
Der Darsteller des Jungen wirkt charmant. In seinen Übergriffen aber ist er fies, ein kleines Schlitzohr, dem man dennoch verzeiht. Gelobt wird - trotz der schon erwähnten Einschränkung - die Darstellung der Frau, der man die Penibilität ihrer Haltung ebenso abnimmt, wie die Art, in der sie ihre Fassung verliert: aufgelöste Haare, immer nervöseres Ein- und Auspacken ihrer Handtasche.
Gelobt wird die Kamera, mit ihren teilweise sehr gekonnten Fahrten und ungewöhnlichen Perspektiven. Ein Gefühl für die Landschaft entwickelt sie jedoch nicht. Schnitt und Musik werden als angemessen bezeichnet.