Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Der Animationsfilm eignet sich ideal dafür, Metamorphosen wie natürlich fließende Übergänge wirken zu lassen, und dieses Stilmittel schöpft Veronica Solomon in ihrem Kurzfilm für Kinder mit einer überbordenden Fantasie aus. Sie erzählt darin vom ‚Tuu Tuu Till‘, einem Fantasiewesen, das zwar manchmal wie ein Krokodil aussieht, aber sich in all das verwandeln kann, was einem kleinen Kind helfen, es begeistern, unterhalten, ihm Freude bereiten und es auch ein klein wenig lustvoll erschrecken kann. Am Küchentisch verschiebt er schnell das Messer, dem die Hand des Kindes bedrohlich nah kommt, an einem Straßenübergang wird es selber zu einem sicheren Übergang, es kann mit dem Kind über den Himmel fliegen, ein riesiges freundliches Kuschelmonster sein, aber auch ein kleines Plastikklo, wenn das Kind mal dringend muss. Die Verwandlungen geschehen so schnell, dass Kinder unmöglich alles beim ersten Schauen erfassen können, und man glaubt fast schon die Rufe „Nochmal, nochmal!“ am Ende des Films zu hören. Und wie das Tuu Tuu Till dem kleinen Jungen im Film wird auch der Film seinem kleinen Publikum viel Vergnügen bereiten, denn er ist farbenfroh und in einer spielerischen, leicht absurden Grundstimmung animiert. Das rezitierte Gedicht ist für kleine Kinder eventuell noch ein wenig unverständlich, aber Veronica Solomon hat auch an die Erwachsenen gedacht, die den Film mit ihren Kindern sehen und denen mit dieser erweiterten poetischen Ebene ebenfalls etwas geboten wird. Mit TUU TUU TILL feiert die Filmemacherin die Erlebniswelt der frühen Kindheit, in der alles noch neu, aufregend und voller Magie ist. Dabei ist ihr ein kleines filmisches Kunstwerk gelungen.