Turmspringer
FBW-Pressetext
Es ist der Sprung, der mehr zählt als jeder andere. All die Jahre hat er auf diesen Moment hintrainiert und alles gegeben. Und nun steht er auf dem Turm, blickt nach unten in das klare Wasser und ist bereit zu springen. Hinter ihm wartet schon sein erbitterter Konkurrent. Der früher sein bester Freund war. Und heute ebenfalls wild entschlossen ist, den Sieg zu holen. Weil nur Gewinnen ist, was zählt. Oder? In seinem Kurzanimationsfilm setzt sich Oscar Bittner, der an der Filmakademie Baden-Württemberg Animation studiert, mit dem Thema Freundschaft und Konkurrenzkampf auseinander und findet dafür wunderschöne Bilder, die so gefühl- und kraftvoll zugleich sind, dass sie keine Worte benötigen. Die warmen Farben der Sequenzen, in denen sich die Hauptperson an die enge Freundschaft mit dem Konkurrenten erinnert, stehen in Kontrast zu der Kälte des Blaus innerhalb der Schwimmhalle. Durch den stimmungsvollen und berührenden Song, der die Geschichte auf der Tonebene kommentiert und einrahmt, wirkt TURMSPRINGER wie ein wunderschönes, melodisch-verträumtes Musikvideo, in dem eine zeitlos nachvollziehbare Geschichte über die Bedeutung wahrer Freundschaft erzählt wird.Filminfos
Gattung: | Animationsfilm; Drama; Kurzfilm |
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Regie: | Oscar Bittner |
Drehbuch: | Oscar Bittner; Elias Weinberger |
Kamera: | Sarah Schulz; Benjamin Wahl; (Animation) Oscar Bittner; Katharina Ernert; Louis Hartmann; Oscar Jacobson; Angèle Legras; Gregor Wittich; Gwenola Heck |
Schnitt: | Tim Kraushaar |
Musik: | Peter Albrecht; Philippa Kinsky; Tim Fröhlich |
Webseite: | therookies.co; |
Länge: | 4 Minuten |
Verleih: | Filmakademie Baden-Württemberg |
Produktion: | Filmakademie Baden-Württemberg GmbH, Oscar Bittner; |
Förderer: | Filmakademie Baden-Württemberg |
Jury-Begründung
Der Jury ist schon während der Sichtung die besonders schöne und gelungene Animation aufgefallen, die in ihrer guten Balance aus reduzierter Stilisierung und hervorgehobenen Details die Geschichte sehr plastisch und einfühlsam erzählt. Diese Reduktion auf das Notwendige erschien der Jury nicht als Reduzierung, sondern als Intensivierung. Dabei spielte auch die großartige Farbgestaltung eine Rolle, die Erzählebenen klar voneinander trennt und auch in Form von Wärme und Kälte voneinander abgrenzt. Die musikalische Zeichnung des Films, die Soundebene, wurde dabei besonders diskutiert, da die verwendeten Songs von einigen Jurymitgliedern als zu dominant und offensiv empfunden wurde, von anderen aber als zur reduzierten Zuspitzung des Zeichenstils gut passend. Vor allem da die ansonsten wunderbar abgedämpfte Tonspur eine Konzentration auf die innere Entwicklung der Hauptfiguren ermöglichte - immerhin geht es um die Frage, in wieweit Erfolg und Konkurrenz eine Freundschaft unterwandern und was Freundschaft ist, die in der Kindheit und Jugend geschlossen wurde und sich nun der sich steigernden Konkurrenzgesellschaft (hier in Form des Leistungssports) stellen muss.Aufgefallen ist der Jury dabei immer eine fantastische Kameraführung, also die Kunst, die Geschichte aus faszinierenden Perspektiven und mit guten Kamerafahrten zu erzählen. Dass der Film bei alledem ohne Worte auskam, zeigt zusätzlich das große Talent des Regisseurs Oscar Bittners. Bezaubert von Intensität und Schönheit dieses Films entschied sich die Jury im Anschluss an eine spannende Diskussion gerne für das Prädikat BESONDERS WERTVOLL.