Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Dik ist dick, seine Eltern sind dick, und auch alle anderen in dem Ort Pummelhausen, in dem die kleine Familie lebt, sind wohl genährt. Doch dann verschlägt das Schicksal die Troms nach Dünnhausen, wo die Eltern ein Restaurant übernehmen. Leider sind alle Bewohner der kleinen Stadt dem Schlankheitswahn verfallen, und um über die Runden zu kommen, muss Vater Trom statt Windbeutel Rhabarbershakes anbieten, statt Hamburger Ziegenkäse und statt saftiger Würstchen Tofu. Die Mutter näht sich Kleider aus Vorhängen, da alles jenseits Kleidergröße 42 in Dünnhausen nicht erhältlich ist, und beschließt selbst abzuspecken, um sich anzupassen. Sohn Dik hat es in der neuen Schule als Moppel auch nicht leicht, aber immerhin findet er bald einen Freund und entflammt für ein Mädchen, dessen Mutter die Diätkönigin von Dünnhausen ist. Dik verseht es, das Herz der Schulfreundin zu gewinnen, in dem er ihr von seinem Vater kunstvoll bereitete Marzipankarotten und Schokopaprikas kredenzt. Dass solcherlei „Betrug“ in Dünnhausen Folgen der besonderen Art hat, liegt auf der Hand. Dieser holländische Kinderfilm erzählt mit viel Witz, Ironie und herrlich flotten Pointen die Geschichte von drei freundlichen Dicken in einer feindlichen Umwelt, in der korpulente Menschen wie Aliens behandelt werden. Der Film greift Themen wie Diät- und auch Fress-Sucht geschickt und unverkrampft auf und ist eine wundersame Mischung aus MOMO, MARY POPPINS, knalligem Pop-Märchen und liebenswerter Realsatire. Vor allem aber geht es um Familien, um Themen wie Freundschaft, Toleranz, die anderswo oft zum Klischee verzerrten „inneren Werte“ und um pure Lebensfreude. Besonders die Darsteller, allen voran der Junge, der Dik spielt, bereiten in diesem Film für die ganze Familie eine wahre Wonne. Und das Schöne an diesem augenzwinkernden Vergnügen ist, dass es hier keine wirklich Bösen gibt, sondern die Figuren lernfähige Charaktere sind, die am Ende auch mal gerne in einen saftigen Hot Dog beißen.